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Krebsüberlebende: Viel Sitzen und wenig körperliche Aktivität sind tödlich

19.5.2022

Wer lange sitzt, erhöht seine Mortalität. Das ist das Ergebnis einer Studie mit Krebsüberlebenden. Wer mehr als acht Stunden pro Tag sitzt und in seiner Freizeit inaktiv ist, trägt das höchste Mortalitätsrisiko.

Auch das Outcome nach dem Überleben einer Krebserkrankung wird durch körperliche In-/Aktivität beeinflusst. Die jetzt in JAMA vorgelegte Studie bei 1.535 Krebsüberlebenden, die über einen medianen Zeitraum von 4,5 Jahren nachbeobachtet wurden, zeigt: Diejenigen Studienteilnehmer mit einer länger im Sitzen verbrachten Zeit haben ein erhöhtes Sterberisiko. Das höchste Mortalitätsrisiko gab es bei Krebsüberlebenden, die sowohl in ihrer Freizeit inaktiv resp. unzureichend aktiv waren als auch mehr als acht Stunden pro Tag sitzend verbrachten.

Analysiert wurde eine prospektive Kohorte einer national repräsentativen Stichprobe von Krebsüberlebenden im Alter von 40 Jahren oder älter (n=1.535) aus dem US National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES). Dabei wurden neben den Sterblichkeitsdaten die Informationen aus Patienteninterviews und körperlichen Untersuchungen verwendet. Die Erfassung der täglich im Sitzen verbrachten Zeit und der körperlichen Aktivität in der Freizeit (LPTA) erfolgte mit dem etablierten Fragebogen „Global Physical Activity Questionnaire“ (GPAQ).

Mehr als die Hälfte ist inaktiv

Unter 1.535 Krebsüberlebenden (mittleres Alter 65,1 +/0,4 Jahre ?? +/-; 60,1% Frauen; 83,1% nicht hispanische weiße Personen) gaben 56,8% eine Freizeitaktivität von 0 Minuten pro Woche während der Vorwoche („inaktiv“) an, 15,6% eine von weniger als 150 Min./Woche („unzureichend aktiv“) und nur 27,6% eine von 150 Min./Woche oder mehr an („aktiv“). 35,4% der Personen berichteten darüber, sechs bis acht Stunden pro Tag zu sitzen und 24,9% mehr als acht Stunden pro Tag. Immerhin 35,8% der Krebsüberlebenden gaben nicht nur das Fehlen jeglicher körperlicher Freizeitaktivitäten an, sondern gleichzeitig auch mehr als sechs Stunden Sitzen pro Tag.

Während der Nachbeobachtungszeit von bis zu neun Jahren (median 4,5 Jahre; 6.980 Personenjahre) starben insgesamt 293 Studienteilnehmer (Krebs 114, Herzerkrankungen 41, andere Ursachen 138). Die multivariablen Modellberechnungen zeigten eindeutig, dass körperliche Aktivität sowohl mit einem geringeren Mortalitätsgesamtrisiko (HR 0,34; 95%-KI 0,20‒0,60) als auch einem niedrigeren krebsspezifischen Sterblichkeitsrisiko (HR 0,32; 95%-KI 0,15‒0,70) im Vergleich zu Inaktivität assoziiert ist. Umgekehrt ist Sitzen länger als acht Stunden/Tag mit einem erhöhten Gesamtmortalitätsrisiko (HR 1,81; 95%-KI 1,05‒3,14) und erhöhter krebsspezifischer Sterblichkeit (HR 2,27; 95%-KI 1,08‒4,79) assoziiert im Vergleich zu Studienteilnehmern, die weniger als vier Stunden/Tag Sitzen angaben. Auch die kombinierte Datenanalyse weist darauf hin, dass bei Krebsüberlebenden, die länger sitzen und in ihrer Freizeit nicht ausreichend aktiv sind, ein erhöhtes Sterberisiko haben. Das höchste Gesamt- (HR 5,38; 95%-KI 2,99‒9,67) und krebsspezifische Sterblichkeitsrisiko (HR 4,71; 95%-KI 1,60‒13,9) hatten jene inaktiven Krebsüberlebenden, die mehr als acht Stunden am Tag saßen.

Die Autoren resümieren, dass diese Kohortenstudie einer landesweit repräsentativen Stichprobe von US-Krebsüberlebenden zeigt, dass die Kombination aus langem Sitzen und Bewegungsmangel weitverbreitet und mit einem hohen Sterberisiko verknüpft ist (durch Krebs und andere Ursachen).

Cao C et al., JAMA Oncol 2022 Mar 1; 8: 395‒403, DOI 10.1001/jamaoncol.2021.6590, PMID 34989765

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