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ALLGEMEINMEDIZIN

Vordere Kreuzbandruptur

Digitales Training für das Knie

Dr. med. Jens Herresthal

Bei einer Ruptur des vorderen Kreuzbandes ist neben einer chirurgischen Intervention die Nachbehandlung zur Wiederherstellung der vollen Funktionalität des Kniegelenks von großer Relevanz. Hierbei spielen digitale Gesundheitsanwendungen eine zunehmend wichtige Rolle.

Kein einheitliches Krankheitsbild

„Allein zu den erworbenen Myasthenien zählen mehr als zehn Formen. Pathogenese und Manifestationen unterscheiden sich zum Teil wie Tag und Nacht. Die sehr guten Leitlinien werden gerade überarbeitet. ­Zudem gibt es von der Deutschen Myasthenie Gesellschaft gemeinsam mit dem BQS Institut für Qualität und Patientensicherheit zerti­fizierte Myasthenie-Zentren. Der Hausarzt begleitet die Patienten, indem er die Kontrollen unter der Medikation steuert, und beobachtet, ob sich die Symptome bessern. Verschlechtern sie sich, sollte man umgehend Rat suchen, sei es in einem Myas­thenie-Zentrum oder bei einem entsprechend ­erfahrenen niedergelassenen Neurologen. Einmal im Jahr ist eine fachärztliche Verlaufskontrolle empfehlenswert.“
Vielen Patienten fällt es schwer, nach erfolgreicher OP einer Kreuzbandruptur, das anschließend erforderliche Trainingsprogramm zur Stabilisierung des Knies durchzuhalten. Unterstützung bietet hier die App re.flex. Hier lassen sich individuell sinnvolle Übungen einstellen. Diese werden nicht nur „angeleitet“, sondern auch bezüglich der Richtigkeit der Ausführung beurteilt. Das steigert die Motivation der Patienten. Eine Kreuzband-OP soll die Beweglichkeit und Stabilität eines vom Kreuzbandriss geschwächten Kniegelenks wiederherstellen. In der Regel sind mini­malinvasive Eingriffe ausreichend. Um das Kniegelenk jedoch wieder in die volle Funktionalität zu versetzen, ist die Folgebehandlung von entscheidender Bedeutung. Diese erfolgt meist ambulant mittels Physiotherapie. Für einen möglichst effektiven Heilungsprozess kann der Arzt Betroffenen jetzt auch eine inter­aktive Ergänzung des Trainings vorschlagen. Mittels einer App, am besten mit einer Orthese gekoppelt,  können Patienten an jedem Ort verschiedene Übungsprogramme durchlaufen, die stufenweise an den Heilungsgrad angepasst werden. Der Arzt kann über die Aufzeichnungen der App „re.flex“ die Trainingsfortschritte verfolgen und weitergehende Maßnahmen mit dem Patienten besprechen. Anleitung und Feedback erhöhen Motivation. Weil das App-gestützte Trainingsprogramm von re.flex* an jedem Ort und zu jeder beliebigen Zeit durchgeführt werden kann, also auch zu Hause, bietet es größtmögliche Flexibilität – ein Vorteil in Zeiten der Pandemie. Diese Übungsanleitung kann sinnvoll mit einer Orthese kombiniert werden – ­dafür sind speziell für solche Anwendungen entwickelte Orthesen erhältlich. Sie dienen zur funktionellen Führung und dynamischen Stabilisierung des Kniegelenks. Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) wie das Trainingsprogramm von re.flex leiten die Patienten nicht nur an, die für sie individuell angepassten Übungen auszuführen, welche gemäß den Fortschritten weiter adaptiert werden können. Denn zusätzlich vermittelt die interaktive App den Trainierenden Feedback, inwieweit die Übungen richtig ausgeführt werden. Dies geschieht mithilfe zweier Sensoren, welche an der Orthese ober- und unterhalb des Kniegelenks fixiert werden. Außerdem wird darüber der Ablauf der Übungen dokumentiert. Diesen Report können die Patienten dem behandelnden Arzt mittels PDF übermitteln oder persönlich mit ihm am Smartphone oder Tablet besprechen. In diesem Zusammenhang ist außerdem die Implementierung einer VAS-Schmerz­skala von Vorteil, in welcher die Patienten nach jeder Trainingseinheit eintragen können, wie groß das Schmerzempfinden war. Dementsprechend kann der Behandler das Trainingsprogramm anpassen. Natürlich können auch die Patienten selbst eine andere Stufe des Programms wählen.

Gute Adhärenz führt zu besserem Outcome

Solche digitalen Gesundheitsanwendungen erlauben den Patienten in Bezug auf ihre Übungen mehr Unabhängigkeit. Die Patienten können also auch dann trainieren, wenn der Zugang etwa zur Physiotherapie erschwert oder nicht möglich ist. Mit dem Feedback der App erhöht sich die Motivation der Patienten, sodass sie ihre Trainingsfrequenz von alleine intensivieren, was zu einer rascheren Verbesserung des Kniegelenks führt. Erste Studien zur Adhärenz von Patienten, die ein Web- oder App-basiertes Feedback erhalten, belegen sowohl eine gute Therapietreue als auch die Effektivität der Maßnahme. In Deutschland untersuchten ­Wissenschaftler den Effekt einer dreimonatigen interaktiven Telerehabilitation. Die Probanden in der Gruppe mit Tele-Reha waren (vs. Kontroll­gruppe) schneller wieder berufstätig. Und dem dreimonatigen Trainingsprogramm blieben 75 % der Patienten therapietreu [1]. Auch eine portugiesische Untersuchung konnte einen erheblichen Benefit bei häuslichen Reha-Maßnahmen, welche digital unterstützt waren, nach einer Knie-TEP ­aufzeigen [2]. Mit dieser innovativen digitalen Gesundheitsanwendung besteht die Möglichkeit, dass Allgemeinmediziner und Orthopäden einen Patienten gemeinsam betreuen und einen besseren und schnelleren Therapieerfolg erzielen.

Vielen Patienten fällt es schwer, nach erfolgreicher OP einer Kreuzbandruptur, das anschließend erforderliche Trainingsprogramm zur Stabilisierung des Knies durchzuhalten. Unterstützung bietet hier die App re.flex. Hier lassen sich individuell sinnvolle Übungen einstellen. Diese werden nicht nur „angeleitet“, sondern auch bezüglich der Richtigkeit der Ausführung beurteilt. Das steigert die Motivation der Patienten.

Der Autor

Dr. med. Jens Herresthal
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, spezielle ortho­pädische Chirurgie, Sportmedizin Holzhausenstraße 81, 60322 Frankfurt

herresthal@ortho-frankfurt.de
www.herresthal.info

*Infos bei SPORLASTIC GMBH


[1] Eichler S et al., JMIR Rehabil Assist Technol 2019;
    6: e14236, doi: 10.2196/14236
[2] Correia FD et al., JMIR Rehabil Assist Technol 2019;
     6: e13111, doi: 10.2196/13111


www.kniefit.info

Bildnachweis: solar22 (iStockphoto); privat

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