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Kongress-Ticker

Monoklonaler Antikörper gegen atopische Dermatitis

Direkt in den Pathomechanismus eingreifen

4.11.2025

Der monoklonale Antikörper Lebrikizumab bindet und inhibiert selektiv einen der wichtigsten Entzündungsmediatoren bei atopischen Erkrankungen, das Interleukin(IL)-13. Die Wirksamkeit wurde in einem umfangreichen Studienprogramm belegt, inklusive neuer Real-World-Daten vorgestellt beim EADV.

Atopische Dermatitis (AD), auch atopisches Ekzem genannt, betrifft ca. 2–7 % der Erwachsenen, wobei davon ungefähr 30 % eine mittelschwere bis schwere Form der Erkrankung aufweisen. Typische AD Symp­tome, wie intensiver Juckreiz oder Hautschmerzen, beeinflussen nachhaltig Schlaf und Wohlbefinden der Betroffenen [1]. Die Wirksamkeit des selektiven Anti-IL-13-Antikörpers Lebrikizumab in der Behandlung der AD wurde in verschiedenen Studien gezeigt.

In den beiden pivotalen Phase-III-Studien ADvocate 1 und ADvocate 2 wurde der Antikörper als Monotherapie bei Erwachsenen und Jugendlichen mit mittelschwerer bis schwerer AD untersucht. Im Vergleich zu Placebo konnte bereits nach 4 Wochen eine Linderung der Symptome nachgewiesen werden, die bis zum Ende der 16-wöchigen Beobachtungsperiode anhielt [1-4].

Dieses positive Ergebnis blieb auch in der folgenden Langzeitstudie ADjoin über 3 Jahre erhalten [1]. Eine weitere bereits abgeschlossene Phase-III-Studie (ADhere) mit Lebrikizumab in Kombination mit topischen Kortikosteroiden zeigte ähnliche Ergebnisse. Die Kombination war der Steroid-Monotherapie signifikant überlegen [3]. Lebrikizumab erhielt in der EU die Zulassung zur Behandlung der AD von Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren, bei denen eine systemische Therapie durchgeführt werden kann.

Unter erstmaliger Verwendung des WHO-5-Fragebogens zur Bewertung des Wohlbefindens unter Behandlung war dieses unter Lebrikizumab deutlich verbessert gegenüber dem Baseline-Wert. Gezeigt wurde dies in einer doppelt-verblindeten, randomisierten, placebokontrollierten Studie über 16 Wochen (ADvantage) [5]. Die hier eingeschlossenen Patienten und Patientinnen hatten vorher nicht auf eine Therapie mit Cyclosporin A angesprochen (oder waren für diese Therapie nicht geeignet), zeigten aber ein positives Ergebnis nach Lebrikizumab-Gabe [5].

Auf dem diesjährigen EADV-Kongress stellte der Zulassungsinhaber erste unveröffentlichte Ergebnisse der noch nicht beendeten Phase-IV-ADlife-Studie vor, die erstmals Real-World-Daten zur Behandlung von atopischer Dermatitis mit Lebrikizumab liefern soll. Eingeschlossen waren 100 Patientinnen und Patienten, die 16 Wochen lang mit Lebrikizumab behandelt wurden. Nach den Angaben des Zulassungsinhabers bestätigen die Resultate die Wirksamkeit des Antikörpers auch unter Real-World-Bedingungen und zeigen eine Verbesserung der Verbesserungen der AD-Symptome bereits nach 4 Wochen Therapie. Das Sicherheitsprofil entspräche dem der klinischen Studien. Laut dem Hersteller wäre somit die in klinischen Studien beobachtete Wirksamkeit auch in die Praxis übertragbar [2]. Die Studie ist allerdings noch nicht vollständig ausgewertet und veröffentlicht.

  1. Augustin M et al., BMJ open 2025; 15: e102155
  2. Pressemitteilung: Almirall Hermal GmbH; September 2025
  3. Simpson EL et al., JAMA Dermatol 2023; 159: 182–91
  4. Guttmann-Yassky E et al., Dermatol Ther (Heidelb) 2025; 15: 2595–614
  5. Warren RB et al., Br J Dermatol 2024; 191: ljae266.005

Vortrag „Almirall treibt Hautforschung voran und ist führend bei Innovationen für eine ganzheitliche Patient:innenversorgung in der Dermatologie“ (Veranstalter: Almirall Hermal GmbH)

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