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Kongress-Ticker

Acne tarda

Mit topischem Retinoid 4.0 gegen Erwachsenen-Akne

25.7.2023

An Pickeln leiden nicht nur Jugendliche – mehr als 43 % aller Patienten mit Akne sind über 25 Jahre alt. Mit dem topischen Retinoid der 4. Generation lassen sich bei den meisten Erwachsenen mit Acne tarda in der Langzeit­behandlung Papeln, Pusteln und Narben zurückdrängen.

In Deutschland sind etwa 900 000 Personen von der Acne tarda betroffen. Und das oft mit erheblichem Leidensdruck, wie Prof. Dr. med. Matthias Augustin (Hamburg) berichtete. Acne tarda wird eher bei Frauen als bei Männern diagnostiziert – möglicherweise weil sie sich durch die Pickel stärker psychisch belastet fühlen und eher zum Arzt gehen. Die Akne-Formen unterscheiden sich in den Altersgruppen auch morphologisch: Junge Frauen haben an Stirn, Nase und Kinn (T-Zone) v. a. viele Komedonen und entzündliche Läsionen. Bei den Frauen jenseits der Pubertät zeigt sich die Akne eher in der U-Zone perioral und am unteren Kinnbereich (auch unter dem Kieferwinkel) mit entzündlichen Läsionen bis hin zu Knoten, aber kaum Komedonen.

Wie bei den klassischen Pubertätspickeln hat sich auch bei den älteren Akne-Patienten die topische Behandlung mit Retinoid-haltigen Externa bewährt. Und mit jeder Weiterentwicklung sind Wirkung und Verträglichkeit verbessert worden: Derzeit steht mit Trifaroten bereits die vierte Generation zur Verfügung. Trifaroten, ein Agonist der Retinsäure, bindet spezifisch an den γ-Subtyp der Retinsäure-Rezeptoren (RAR), den häufigsten Subtyp von RAR in der Haut. Dabei werden von den 287 an der Akne-Entzündung beteiligten Genen 67 durch Trifaroten herunterreguliert, vor allem Gene für Metallopeptidasen, CXCL13 (an der Chemokin-Migration beteiligt) und SPP1, das die Zytokin-Expression steuert, erläuterte Prof. Dr. med. Thomas Dirschka (Wuppertal). Diese Gene sind an der Zell-Migra­tion, Inflammation und Matrix-Zellorganisation beteiligt.

Erscheinungsfreiheit unter Trifaroten realistisches Ziel

Klinisch bedeutet dies einen deutlichen Rückgang an inflammatorischen und nicht inflammatorischen Akne-Läsionen sowohl im Gesicht als auch am Rumpf, so Dirschka weiter. Doch die Studien, die dies belegen, laufen in der Regel nur über 12 Wochen – die Erfolgsrate steigt jedoch mit zunehmender ­Behandlungsdauer. So konnte in einer Post-hoc-Analyse der SATISFY-Studie belegt werden, dass nach 52 Wochen annähernd 80 % der Teilnehmerinnen mit Acne tarda am Stamm und im Gesicht unter Trifaroten-Creme 1 × täglich fast oder gänzlich erscheinungsfrei waren.

Einfluss auf Narben und Hyperpigmentierung

40 % der Patienten mit Acne tarda entwickeln ­Narben, wenn die entzündlichen Läsionen abgeheilt sind. Der Retinoid-Agonist könnte sowohl die Bildung neuer Narben verhindern als auch in der Langzeitbehandlung bereits bestehende Narben mildern, ­­so Dirschka. Ebenso könnte die postinflammatorische Hyperpigmentierung der Läsionen durch Trifaroten abgeschwächt werden. Derzeit seien dazu schon entsprechende Studien in Arbeit, so Dirschka.

Mittagssymposium „Neues Retinoid 4.0 auf unserer Haut” (Veranstalter: Galderma Laboratorium GmbH)

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