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Kongress-Ticker

Handekzem

Basistherapie unverzichtbar

25.7.2023

Was bewirkt eine gute Basispflege bei der Therapie, aber auch bei der Prävention von Handekzemen? Laut aktuellen Leitlinienempfehlungen profitieren die Anwender bereits bei Xerose. Wichtig für ihre Adhärenz sind neben der Wirksamkeit auch eine einfache und angenehme Anwendung.

„Handekzeme kennen keine Altersgrenze, häufig sind auch Kinder betroffen, insbesondere Atopiker. Daneben werden sie bei Frauen 1,5- bis 2-mal öfter diagnostiziert als bei Männern“, so Dr. med. Caroline Mann (Mainz). Wunsch vieler Betroffener sei eine gut verträgliche, möglichst kortisonfreie Therapie mit schneller Wirkung. „Die Belastung der Betroffenen ist enorm groß, zumal der starke Juckreiz, die Schmerzen oder die korrespondierende Fatigue die Lebensqualität sehr einschränken.“ Aufgrund der sichtbaren Läsionen schämen sich der Expertin zufolge die Betroffenen, es kommt zu emotionalen Traumen, u. a. verursacht durch Diskriminierung.

„Die Beschaffenheit der Hände weist viele Besonderheiten auf, was den Nutzwert einer adäquaten Basispflege präventiv und therapeutisch unterstreicht.“ Laut Prof. Dr. med. Petra Staubach-Renz (Mainz) hat der Handrücken nur wenige Talgdrüsen und kaum Unterhautfettgewebe, was unter Belastung zu einem schnellen Austrocknen führen kann. „Die Haut am Handrücken ist ähnlich dünn wie im Gesichtsbereich und jegliche Belastung strapaziert das Gewebe.“ Die Handinnenseite habe dagegen gar keine Talgdrüsen, weshalb die Hautfettung und Feuchtigkeitsbindung schwierig sei. Trotz Schweißdrüsen an den Innenflächen seien je nach Belastung nicht ausreichend natürliche Feuchthaltefaktoren verfügbar. „Eine Stabilisierung der Hautbarriere ist deshalb sehr wichtig.“

Laut Stufenplan der Leitlinie Handekzem sollte eine entsprechende Basistherapie bereits bei vorliegender Xerose konsequent durchgeführt werden [1]. Das Pflegemittel sollte gut verstreichbar, angenehm im Geruch und darüber hinaus bezahlbar sein. Ebenso sollten eine effiziente Hydratisierung und ausreichende Fettung gewährleistet sein. Entsprechende Filmbildner wie Dimethicon oder Petrolatum seien ebenso wichtig, um die Feuchtigkeit möglichst lang zu halten. Im therapeutischen Sinne sollten auch juckreizstillende Komponenten enthalten sein, während durch Stabilisierung der physiologischen Hautbarriere das Infektionsrisiko reduziert werden kann. „Je besser die Galenik, desto besser die Adhärenz.“ Produkte mit einer 48-Stunden-Wirksamkeit seien hier ganz vorne, da sie seltener aufgetragen werden müssen, länger anwendbar und dadurch weniger umweltbelastend seien.  

„Eine gute Basispflege muss Feuchthaltefaktoren wie Urea, Milchsäurederivate, Aminosäuren, Glycerin oder Glycerin-Derivate sowie fettende Substanzen wie Ceramide, Sterole, Triglyceride, Nachtkerzensamenöl, Mandelöl oder Sheabutter sowie Filmbildner enthalten“, erläuterte Staubach-Renz. Zudem sollte sie auf den Patienten im Sinne einer optimalen Adhärenzstrategie ausgerichtet sein. „Die Basistherapie trägt entscheidend dazu bei, das Ausmaß der Erkrankung so gering als möglich zu halten. Der Patient muss verstehen, wie wichtig – auch bei Verbesserung des Krankheitsbildes – die konsequente Pflege ist.“

1 Bauer A et al., S2k-Leitlinie Diagnostik, Prävention und Therapie des Handekzems, AWMF-Reg.-Nr. 013-053; 2023

Mittagssymposium „Hautbarriere & Handekzem: Rolle der Basistherapie in der Praxis“ (Veranstalter: CeraVe)

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