Vor dem Hintergrund der weltweit steigenden Zahl allergischer Erkrankungen komme der frühen Diagnose und Therapie, bestenfalls der Prävention, besondere Bedeutung zu, und damit der pädiatrischen Allergologie, betonte Prof. Dr. med. Sebastian Bode (Ulm).
Inzwischen könnten Multi-Omics-Ansätze wie Genomik, Proteomik und Metabolomik helfen, pathologische Prozesse zu charakterisieren, neue diagnostische und therapeutische Biomarker zu identifizieren und die molekularen Mechanismen der Allergenimmuntherapie (AIT) zu verstehen. Dies ermögliche mittelfristig, den Erfolg von Therapien vorherzusagen und anzupassen.
Bereits jetzt könnten neue Therapieansätze, unterstützt durch orale und epikutane AIT, früh eine Toleranz gegenüber der Erdnuss induzieren, perspektivisch auch gegenüber anderen Nahrungsmitteln. Unter engmaschiger Überwachung spezialisierter Einrichtungen würde mit dem Verfahren der Kuhmilch- und Hühnerei-Leiter bei ausgewählten Populationen diese Nahrungsmittel sicher eingeführt. Neue Produkte wie die sublinguale AIT gegen Hausstaubmilben für Kinder ab 5 Jahren wurden zugelassen. Allergene ausschließlich zu meiden, scheine also nicht mehr sinnvoll. Es eröffne sich die Möglichkeit, Toleranz zu induzieren.