Die Allergenimmuntherapie (AIT) ist aktuell die einzige Option, um den Verlauf allergischer Erkrankungen zu verändern. In den vergangenen Jahren sei es gelungen, die ihr zugrunde liegenden Mechanismen immer besser zu verstehen, berichtete Prof. Dr. Oscar Palomares (Madrid).
Die AIT erfordert eine rasche Desensibilisierung der Effektorzellen, die zahlreiche immunologische Veränderungen nach sich zieht und schließlich zur Allergentoleranz führt. Insbesondere regulatorische T-Zellen (Treg), B-Zellen (Breg) und die Th1-Reaktion spielten eine Schlüsselrolle dabei, das Einwandern von Entzündungszellen in das betroffene Gewebe zu verhindern. Auch die Induktion allergenspezifischer blockierender Antikörper (IgG-Subtypen, IgA) und eine Reduktion allergenspezifischer IgE-Antikörper kennzeichne eine erfolgreiche AIT. Erst kürzlich habe sich zeigen lassen, dass auch eine Wiederherstellung einer adäquaten angeborenen Immunantwort wesentlich sein könnte.
Erst seit Kurzem kristallisiere es sich heraus, dass AIT-Impfstoffe der nächsten Generation – Allergoid-Mannan-Konjugate, hitzeinaktivierte polybakterielle Präparate oder synthetische Cannabinoide – dendritische Zellen adressieren und eine gesunde Immunantwort auf Allergene generieren könnten. Diese Entwicklungen seien möglicherweise geeignet, die Sicherheit der AIT zu erhöhen und die bisher lange Therapiedauer zu verkürzen.