Die Sitzung der Kommission Ovar beleuchtete die Entwicklung der Therapie in den vergangenen Jahren. Prof. Dr. med. Sven Mahner (München) stellte die aktuelle S3-Leitlinie vor und betonte nicht ohne Stolz: „Wir haben den Sprung zu einer Living Guideline geschafft – und können so dem Entwicklungstempo besser Rechnung tragen.“
Dass es dennoch auch genügend Luft nach oben gibt, zeigte Prof. Dr. med. Felix Hilpert (Hamburg) in seinem Vortrag. Er fokussierte dabei auf die Behandlungsqualität der Patientinnen > 75 Jahre. Nach einer aktuellen Erhebung hatten rund 40 % dieser Gruppe im FIGO-Stadium I/II weder eine adäquate operative Behandlung noch eine Chemotherapie erhalten. „Nun fällt mir sicher etwas ein, warum man bei einer 80-jährigen Patientin keine Lymphonodektomie durchführt. Aber das man nicht einmal eine Carboplatin-basierte Chemotherapie beginnt, ist mir unerklärlich“, so Prof. Hilpert. Insgesamt wurde im Zuge der Erhebung nur ein Viertel der Patientinnen > 75 Jahre mit frühem Ovarialkarzinom leitliniengerecht behandelt, während dieser Anteil bei jüngeren Patientinnen rund zwei Drittel beträgt.
Sitzung Kommission Ovar