Die aktuellen Daten der SURPASS-CVOT-Studie zeigen die Nichtunterlegenheit des dualen Inkretinmimetikums Tirzepatid vs. Dulaglutid als aktive Vergleichssubstanz. Die Studie ist die erste umfassende kardiovaskuläre Outcome-Studie (CVOT) zu Tirzepatid, einem dualen GIP- und GLP-1-RA, bei Typ-2-Diabetes.
Prof. Dr. med. Monika Kellerer (Stuttgart) präsentierte die Ergebnisse der internationalen SURPASS-CVOT-Studie. Die Internistin, Diabetologin und Endokrinologin betonte: „Dies war die erste kardiovaskuläre Outcome-Studie eines inkretinbasierten Antidiabetikums nicht gegen Placebo, sondern gegen einen aktiven Komparator.“
Da die Studienteilnehmer und -teilnehmerinnen neben einem unkontrollierten Typ-2-Diabetes auch schon eine manifeste atherosklerotische kardio- oder zerebrovaskuläre Erkrankung aufweisen mussten, wäre eine Placebogruppe ethisch nicht vertretbar gewesen.
Bessere gastrointestinale Verträglichkeit
Die 13 299 Teilnehmenden wurden im Verhältnis 1 : 1 auf Tirzepatid vs. Dulaglutid randomisiert. Die Studienmedikation wurde einmal wöchentlich subkutan appliziert. Dabei wurde Tirzepatid allmählich in 2,5-mg-Schritten alle 4 Wochen bis auf die höchste verträgliche Dosis (maximale Erhaltungsdosis waren 15 mg) auftitriert, um insbesondere die
gastrointestinale Verträglichkeit zu verbessern. Im Dulaglutid- Arm (1,5 mg) wurden Schein-Dosisanpassungen vorgenommen. Zusätzlich zur Studienmedikation kamen die üblichen Standardtherapien zur Anwendung, etwa 30 % der Patientinnen und Patienten erhielten bereits einen SGLT2-Inhibitor.
Gesamtmortalität reduziert – primärer Endpunkt wurde erreicht.
Der primäre Endpunkt beinhaltete kardiovaskulären Tod, nicht-fatalen Myokardinfarkt und nichtfatalen Schlaganfall (MACE-3). Er trat in der Tirzepatid-Gruppe um 8 % seltener auf als in der Dulaglutid-Gruppe. Die Gesamtmortalität – einer der sekundären Endpunkte – war unter Tirzepatid im Vergleich zu Dulaglutid um 16 % reduziert. Die Nichtunterlegenheit von Tirzepatid vs. Dulaglutid wurde damit nachgewiesen. Im Vergleich zu berechnetem Placebo, hierfür wurden Patientendaten des Placeboarms der REWIND(Researching Cardiovascular Events with a Weekly Incretin in Diabetes)-Studie herangezogen, zeigte sich Tirzepatid überlegen: Es wurde eine MACE-3-Reduktion um 28 % und eine Verringerung der Gesamtmortalität um 39 % unter Tirzepatid errechnet. Unerwünschte Effekte betrafen am ehesten den Magen-Darm-Trakt; die Verträglichkeit von Tirzepatid (und ebenso von Dulaglutid) entsprach dem bekannten Profil der GLP-1-Rezeptoragonisten.
Virtuelle Pressekonferenz „Live vom EASD: Kardiovaskulärer Nutzen von Mounjaro® bei Typ-2-Diabetes – die Ergebnisse der SURPASS-CVOT“ (Veranstalter: Eli Lilly), September 2025