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Orthopädie

Gonarthrose

positiver Nutzen durch Hyaluronsäure-Injektionen

Bei Arthrose in den Kniegelenken kommt es infolge des Gelenkverschleißes häufig zu einer verminderten Gelenkfunktion und starken Schmerzen. Intraartikuläre Injektionen mit Hyaluronsäure können sich positiv auf diese Symptome auswirken, wie eine Metaanalyse dokumentiert.

Arthrose gehört zu den am weitesten verbreiteten chronischen Erkrankungen und ist eine der führenden Ursachen für Bewegungseinschränkungen weltweit. Besonders häufig tritt Arthrose in den Kniegelenken (Gonarthrose) auf.[1] Konservativen Maßnahmen wie z. B. Physiotherapie oder ggf. Gewichtsreduktion können sinnvoll sein. Die Verbesserung der Funktionalität der Gelenke kann auch durch Kraft- und Koordinationstraining unterstützt werden. Das Vorgehen bei bestehendem Knorpelschaden hängt vom Ausmaß der Schädigung und der speziellen Lebenssituation des Patienten ab.

Metaanalyse belegt Hyaluronsäure-Nutzen

Neben den konservativen Möglichkeiten verspricht man sich bei mäßiger Arthrose u. a. eine Verbesserung des Gelenkmilieus durch eine intraartikuläre Injektionsbehandlung mit Hyaluronsäure-Präparaten. Zu der Frage, ob Hyaluronsäure-Injektionen bei Gonarthrose für die Patienten nützlich sind, gibt es einige Studien und Übersichtsarbeiten. So macht die Meta-analyse von Rutjes et al. (2012) Angaben zur klinischen Relevanz der beobachteten Ergebnisse im Zusammenhang mit einer Hyaluronsäuregabe.[2] Es wurden randomisierte oder quasirandomisierte Studien zur intraartikulären Injektion von Hyaluronsäure bei Gonarthrose bei Erwachsenen im Vergleich zu Placebo oder Kontrolle ohne Intervention eingeschlossen. Als primärer Endpunkt wurde die Veränderung der Schmerzintensität herangezogen, als sekundäres Zielkriterium diente die Verbesserung der Gelenkfunktion. Wenn Endpunktdaten zu unterschiedlichen Zeitpunkten in den Studien erhoben wurden, wurden die Ergebnisse verwendet, die im Bereich von drei Monaten nach Therapieende lagen. Bei 68 der eingeschlossenen Studien wurde die Intervention mit einer Scheinbehandlung (u. a. intra-artikuläre Injektion ohne Gabe von Hyaluronsäure) verglichen. Bei den meisten Studien erfolgten drei bis fünf Injektionsgaben. Bezüglich des Endpunktes Schmerzreduktion zeigte sich bei den Studien mit verblindeter Endpunktauswertung und Populationsgröße über 100 Patienten pro Gruppe (18 Studien, 5.094 Patienten) ein signifikanter Einfluss auf die Ergebnisse zur Schmerzbeeinflussung. Im Zusammenhang mit dem sekundären Zielkriterium Gelenkfunktion ergab die Metaanalyse von 52 Studien (7.904 Patienten) ohne Berücksichtigung der Studienqualität eine moderate Verbesserung. Allerdings zeigte sich auch eine Erhöhung der lokalen unerwünschten Ereignisse. Hier ist u. a. ausschlaggebend, wie präzise und steril gearbeitet wurde.

Injektion verzögert Endoprothese-OP

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Dauer der Wirksamkeit von Hyaluronsäure. Dass die intraartikuläre Injektion bei Gonarthrose den Zeitpunkt einer erforderlichen endoprothetischen Versorgung signifikant herauszögen kann, zeigt die Studie von Altman et al. (2015).[3] Red.

[1] GBD 2015 Disease and Injury Incidence and Prevalence Collaborators, Lancet 2016; 388(10053): 1545–1602
[2] Rutjes et al., Ann Intern Med 2012; 157(3): 180–191
[3] Altman et al., PLoS One 2015; 10(12): e0145776

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