Die S3-Leitlinie zu Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Zervixkarzinoms wurde unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) vom Leitlinienprogramm Onkologie überarbeitet. Insgesamt waren 41 Fachgesellschaften und Organisationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an der Erstellung der S3-Leitlinie beteiligt.
Neue Empfehlungen zu operativen Therapien, zur Radiochemotherapie, zur medikamentösen Therapie und zu bildgebenden Untersuchungsverfahren wurden unter Koordination von Prof. Dr. Matthias W. Beckmann (Universitätsklinikum Erlangen) und Prof. Dr. Tanja Fehm (Universitätsklinikum Düsseldorf) formuliert. Ein kurzer Einblick zu den Updates:
Mehrere Studien bei den operativen Therapien zeigen, dass eine offene radikale Hysterektomie bessere Überlebenschancen bietet. Ist die Erkrankung auf die Gebärmutter begrenzt, ohne Nachweis von Lymphknotenmetastasen, wird die Gebärmutter meist vollständig entfernt.
Bei der Strahlentherapie wird in der überarbeiteten Leitlinie die Radiochemotherapie weiter als Standard definiert. Nochmals betont wurden die Daten zur intensitätsmodulierten Radiotherapie und die individualisierte MRT-gestützte Brachytherapie bzw. die image-guided adaptive Brachytherapie. Diese Techniken sind ein obligater Bestandteil der Behandlung der Zervixkarzinom-Patientinnen und sollte im Zuge von umfassender Planung an einem Behandlungsort durchgeführt werden.
In der Rezidiv- und Metastasierungssituation sind im Bereich der Bildgebung und der medikamentösen Therapie mehrere Studien zu Bevacizumab und Pembrolizumab durchgeführt worden und in der Leitlinie mit konkreten Empfehlungen berücksichtigt.
Die Leitlinie finden Sie unter: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/zervixkarzinom/
Zudem sind die Inhalte in der kostenfreien Leitlinien-App integriert. Für Android-Smartphone- und iPhone-Nutzer steht die Leitlinien-App unter https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/app/ zum Download bereit.
Quelle: Pressemitteilung Deutsche Krebsgesellschaft e. V., März 2021