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RAMONA-Studie

Fortgeschrittenes Ösophaguskarzinom: Checkpoint-Inhibitorkombination wirksam bei älteren Patienten

10.6.2022

Wenn ältere Patienten mit einem fortgeschrittenen Ösophaguskarzinom nicht mehr auf die übliche Radio- oder Chemotherapie ansprechen, ist ihre Prognose schlecht. In der multizentrischen Studie RAMONA wurde eine Kombinationstherapie aus zwei Checkpoint-Inhibitoren erprobt, die in diesem Fall helfen soll.

Die betroffenen Patienten sind meist über 65 Jahre alt, haben oft erhebliche Komorbiditäten und dadurch eine geringe Lebenserwartung. Die RAMONA-Studie, unter Leitung des Onkologen Prof. Dr. Matthias Ebert von der II. Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim (UMM), wurde in über 30 Zentren in Deutschland durchgeführt und stellt weltweit erstmals eine vielversprechende neue Behandlungsoption vor. Sie besteht aus einer Kombinationsimmuntherapie aus zwei Checkpoint-Inhibitoren: dem PD-1-Antikörper Nivolumab und dem CTLA4-Antikörper Ipilimumab.

Bis dahin war diskutiert worden, ob die besonders empfindliche Population älterer Patienten überhaupt Checkpoint-Inhibitoren verträgt. Die Studie beschreibt nun erstmals die Sicherheit und Wirksamkeit von Checkpoint-Inhibitoren in dieser Gruppe. Die Gesamtüberlebenszeit unter der Kombinationstherapie war signifikant höher im Vergleich zu einer historischen Kontrollgruppe, die eine Standard-Chemotherapie erhalten hatte.

Erstmals ausschließlich ältere Patienten

Der RAMONA-Studie waren große klinische Phase-III-Studien in Asien vorausgegangen, die den PD-1-Antikörper als mögliche wirksame Therapie beim fortgeschrittenen Ösophaguskarzinom in den Fokus rückten. Die Behandlung mit dem PD-1-Inhibitor führte in diesen Studien zu einem verbesserten progressionsfreien und längeren Überleben. Da diese Untersuchungen überwiegend mit asiatischen und deutlich jüngeren Patienten durchgeführt wurden, erschienen die Studienergebnisse nur bedingt auf Betroffene in Europa übertragbar. In der RAMONA-Studie wurden nun erstmals ausschließlich ältere Patienten mit der Kombination eines PD-1- und eines CTLA4-Antikörpers behandelt. Die RAMONA-Studie ist daher weltweit die erste prospektive, multizentrische Studie der Phase II für europäische Patienten im Alter von 65 Jahren und älter mit einem Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre, die eine duale Kombinationstherapie mit Checkpoint-Inhibitoren untersucht.

„Unsere Studie zeigt erstmalig, dass die Kombinationstherapie mit Nivolumab und Ipilimumab eine sichere und wirksame neue Behandlungsoption für ältere Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre ist“, sagt Ebert. „Die in der Studie untersuchte Therapie könnte daher eine echte Option für Patienten sein, bei denen die erste Behandlungsoption keinen Erfolg gezeigt hat - also eine neue Zweitlinientherapie darstellen.“ Dies gilt besonders für jene Patienten, bei denen sich eine Expression des PD-1-Liganden in den Tumorzellen nachweisen lässt (hier mit einem PD-L1 Tumor Proportion Score (TPS) von ≥ 5 Prozent), da dies offenbar mit einem dauerhaften Ansprechen auf die Therapie und einem langanhaltenden progressionsfreien Überleben assoziiert ist.

Pressemitteilung Universitätsmedizin Mannheim, Juni 2022
Ebert MP et al.; The Lancet Healthy Longevity. 2022 Jun; 3(6):e417-e427 (DOI 10.1016/S2666-7568(22)00116-7).

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