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Gynäkologie

Pränataltest zur Erkennung einer Rhesus-Unverträglichkeit

Unterscheidet sich das Blut von Mutter und ihrem Ungeborenen in Bezug auf den Rhesusfaktor, kann es gefährlich werden. Ist der Rhesusfaktor negativ, fehlt ein bestimmtes Protein auf den roten Blutkörperchen. Ist die Schwangere Rhesus-negativ, ihr Kind aber Rhesus-positiv, kann es zu einer Unverträglichkeitsreaktion kommen, z.B.  Blutarmut oder eine schwere Neugeborenengelbsucht beim Kind. Die Gabe von Anti-D-Immunglobulin in der Schwangerschaft und nach der Entbindung senkt das Risiko einer Antikörperbildung bei der Mutter deutlich.
Ob das Ungeborene Rhesus-positiv oder -negativ ist, kann über ein neues Verfahren geprüft werden. Es befindet sich in anderen europäischen Ländern bereits seit Jahren im Einsatz und wird ab dem 1. Juli 2021 auch in Deutschland Kassenleistung. Mit einem umfangreich validierten, nicht invasiven Pränataltest untersuchen Speziallabore die DNA des Kindes im mütterlichen Blut. „Das ist eine echte diagnostische Innovation. Wir können nun ohne einen invasiven, risikoreichen Eingriff genau ermitteln, welche Schwangere eine Behandlung braucht und welche nicht“, sagt Prof. Dr. med. Hubert Schrezenmeier, 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI), der auch Ärztlicher Direktor und Medizinischer Geschäftsführer des Instituts für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik Ulm (IKT) sowie des Instituts für Transfusionsmedizin des Universitätsklinikums Ulm ist. Das nicht invasive Verfahren ist ein echter Fortschritt für die Transfusionsmedizin.
„Die neue Methode ermöglicht es uns, Plasmaprodukte sparsamer einzusetzen. Denn bisher bekommen alle Rhesus-negativen Schwangeren ein Anti-D-Immunglobulin gespritzt, das zuvor aus Plasma gewonnen werden muss. Dieses neue Verfahren leistet einen wesentlichen Beitrag zum zielgerichteten Einsatz von Blutkomponenten. Wir sind jetzt in der Lage, das Blutplasma nur dann zu geben, wenn es auch erforderlich ist“, erläutert Schrezenmeier.

Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI), Juni 2021

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