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Periduralanästhesie

Erhöhtes Autismusrisiko

Zur Frage, ob Periduralanästhesie (PDA) unter der Geburt mit einem erhöhten Risiko einer Autismus-Spektrum-Störung (ASD) bei den Nachkommen einhergeht, liegen widersprüchliche Daten vor. Auch zwei gerade in JAMA publizierte Studien klären diese Frage nicht: Eine kanadische Studie findet einen zwar schwachen, statistisch aber signifikanten Zusammenhang, eine dänische Studie hingegen nicht.

Die beiden Studien verwendeten unterschiedliche Populationen und statistische Ansätze, um diese Frage zu beantworten. Die kanadische Studie fußte auf Daten aus der Provinz British Columbia (Kanada), die klinische Diagnosen von ASD umfasste und eine sequenzielle Modellierung potenzieller Störfaktoren beinhaltete. Unter 388.254 Kindern trat ASD bei 1,51% der Kinder von Müttern auf, die eine Epiduralanästhesie Periduralanästhesie ?erhielten, gegenüber 1,26% der Kinder von Müttern ohne PDA. Im vollständig adjustierten Modell war die Epiduralanalgesie Periduralanalgesie ? mit einem geringfügig erhöhten ASD-Risiko verbunden (adjustierte Hazard Ratio [HR] 1,09; 95%-Konfidenzintervall [KI] 1,00‒1,15). Obwohl die untere Grenze des 95%-KI bei 1,00 lag und somit die Kriterien der Autoren für statistische Signifikanz erfüllten, war die Evidenz für eine Assoziation nicht stark. Multiple Sensitivitätsanalysen fanden keinen signifikanten Zusammenhang. Beispielsweise die Geschwister-Matched-Analyse in Bezug auf die Mütter (adjustierte HR 1,04; 95%-KI 0,85‒1,27).

In der dänischen Studie wurden landesweite Daten aus mehreren dänischen Datenbanken mit Verwaltungscodes für ASD und multivariabler Anpassung für Confounder analysiert. Bei 479.178 Kindern wurde kein signifikanter Zusammenhang zwischen Epiduralanästhesie und Autismus-Spektrum-Störung gefunden (Inzidenzrate 23,1 vs. 18,5 pro 10.000 Personenjahre bei exponierten vs. nicht exponierten Kindern; adjustierte HR 1,05; 95%-KI 0,98‒1,11). Sensitivitäts- und In-Mutter-Analysen ergaben ähnliche Ergebnisse. Eine Stärke der Studie war die Einbeziehung von Kovariablen, die nicht in den anderen Studien enthalten waren, einschließlich der Familienanamnese von ASD und der psychiatrischen Vorgeschichte der Mutter, sowie die Einbeziehung aller im Studienzeitraum geborenen Kinder (durch vaginale Entbindung und Kaiserschnitt), außer denen, die gestorben oder ausgewandert waren.

Ein begleitendes Editorial in JAMA kommt zu dem Schluss, dass die vorgelegten Studienresultate nicht ausreichen, um bei der Nutzen-Risiko-Analyse während Schwangerenberatung Befürchtungen eines durch PDA erhöhten Risikos einer Autismus-Spektrum-Störung Raum zu geben.

Hanley GE, JAMA 2021 Sep 28; 326(12): 1178‒1185, DOI 10.1001/jama.2021.14986, PMID 34581736

Mikkelsen AP et al.,  JAM. 2021 Sep 28; 326(12): 1170‒1177, DOI 10.1001/jama.2021.12655, PMID 34581738

Wong CA et al., JAMA 2021 Sep 28; 326(12): 1155‒1157, DOI 10.1001/jama.2021.15369, PMID 34581752

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