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Ophthalmologie

Enormer Fortschritt bei der Behandlung des Augeninnendrucks

Die Therapie des Grünen Stars könnte sich bald ändern. Ungefähr eine Million Menschen leiden hierzulande an der Erkrankung und ungefähr 1.000 Deutsche verlieren aufgrund eines Glaukoms ihr Augenlicht. Offenwinkelglaukom ist die häufigste Form der Erkrankung. Ein wichtiger Faktor ist der Augeninnendruck. Dieser wird durch den Abfluss des Augenkammerwassers im Trabekelwerk des Auges reguliert. Leidet der Patient an einer Abflussstörung, erhöht sich der Augeninnendruck. Die Folge ist eine Nervenschädigung. Die Therapie besteht im Einsatz von Augentropfen oder einer Operation.

„Dafür steht uns seit 50 Jahren die Trabekulektomie zur Verfügung“, erläutert DOG-Präsident Prof. Dr. Hagen Thieme. Mit der Standardoperation werden Strukturen am Auge so umgestaltet, dass ein künstlicher Abfluss für überschüssiges Kammerwasser entsteht. „Mit der Trabekulektomie können wir eine starke Drucksenkung erreichen“, erläutert der Direktor der Augenklinik am Universitätsklinikum Magdeburg. „Zu den Nachteilen zählen Komplikationen wie Blutungen, Sehverschlechterung und Vernarbung.“ Nun sollen neue minimalinvasive Methoden mit Mini-Implantaten diese Eingriffe optimieren und vereinfachen.
Das geschieht mit haardünnen Röhrchen, die mithilfe eines Mikroskops durch einen kleinen Schnitt in die Abflusskanäle des Kammerwassersystems eingesetzt werden. Das gestaute Wasser kann so aus dem Auge ausgeleitet werden. „Länge und Durchmesser der Röhrchen, aber auch der Implantationsort sind noch Gegenstand von Diskussionen“, so Thieme. Die Methode führt zu einer  patientenindividuellen Glaukomchirurgie mit mehreren Eingriffsmethoden.
Um den Augeninnendruck zu messen, wurde in einer Studie ein kleiner Messsensor getestet. Dieser ist in einem Silikonring eingearbeitet und kann mit der neuen Kunstlinse implantiert werden. Die Patienten müssen ein Messgerät vor das Auge halten, um den Augeninnendruck zu messen. Das Ergebnis kann telemedizinisch an die behandelnden Ärzte übermittelt werden.

Pressemitteilung Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), September 2021

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