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Onkologieprävention

Pro Jahr 8.000 Krebstodesfälle durch Alkohol

14.9.2022

Der „Alkoholatlas Deutschland“ soll das Bewusstsein für alkoholbedingte Gesundheitsgefahren schärfen und ist als wichtige Grundlage für Maßnahmen zur Alkohol- und Krebsprävention gedacht. Er ist jetzt in der Nationalen Krebspräventionswoche in der Version 2022 neu erschienen.

„Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass Alkohol ein erheblicher Krebsrisikofaktor ist. Allein in Deutschland gehen Schätzungen zufolge jedes Jahr über 20.000 Krebsneuerkrankungen und mehr als 8.000 Krebstodesfälle auf das Konto des Alkoholkonsums“, sagt Katrin Schaller vom Deutschen Krebsforschungszentrum, die verantwortliche Autorin des Alkoholatlas Deutschland 2022. Am stärksten ist der Einfluss auf Darmkrebs, auf onkologische Erkrankungen des Mund- und Rachenraums, der Leber, Speiseröhre und der Brust.

Die Neuauflage des 2017 erstmals erschienenen Alkoholatlas Deutschland fasst aktuelle Daten zum Alkoholkonsum und seinen gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen in einem übersichtlichen, inhaltlich komprimierten, 90 Seiten starken Gesamtwerk zusammen. Der Atlas erscheint zur „Nationalen Krebspräventionswoche“ (12.-16.9.2022), einer gemeinsamen Initiative des Deutschen Krebsforschungszentrums, der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft. Die drei großen deutschen Krebsorganisationen wollen mit dem Atlas bei Entscheidungsträgern und Multiplikatoren das Bewusstsein für die Gefahren des Alkohols schärfen und eine wichtige Grundlage für Maßnahmen zur Alkohol- und Krebsprävention liefern.

Erhebliche Mehrkosten durch Alkohol

Neben Krebs ist Alkoholkonsum an der Entstehung von über 200 Krankheiten beteiligt. Dazu zählen Herz-Kreislauferkrankungen, Typ-2-Diabetes sowie Schädigungen des Gehirns und des Nervensystems. Etwa jede zehnte Straftat wird unter Alkoholeinfluss begangen und bei rund fünf Prozent aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden ist Alkohol im Spiel. Alkoholkonsum verursacht der Gesellschaft direkte und indirekte Kosten von rund 57 Milliarden Euro im Jahr. Dem gegenüber stehen Einnahmen durch die Alkoholsteuer von nur 3,2 Milliarden Euro. 8,5 Prozent seines Gesamteinkommens gibt jeder deutsche Haushalt allein für alkoholische Getränke aus. Dabei ist riskanter Alkoholkonsum besonders verbreitet bei Menschen mit hohen Bildungsabschlüssen.

Der Atlas liefert aktuelle Daten zum Konsumverhalten, zu regionalen Unterschieden im Konsum und den daraus resultierenden Unterschieden bei der Zahl alkoholbedingter Erkrankungen. So gibt es beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern die meisten Krankenhauseinweisungen aufgrund alkoholbedingter Diagnosen, in Baden-Württemberg die wenigsten. Der Alkoholatlas Deutschland 2022 steht online zur Verfügung.

Pressemitteilung Deutsche Krebsgesellschaft (DKG), Stiftung Deutsche Krebshilfe, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), September 2022

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