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Nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom

Zulassungserweiterung für resezierten Lungenkrebs mit hoher PD-L1-Expression

21.6.2022

Die Indikation für den monoklonalen Antikörper Atezolizumab wurde durch die Europäische Kommission (EMA) erweitert. Grundlage der Zulassung für das resezierte NSCLC ist die Phase-III-Studie IMpower010, bei der das Medikament einen Vorteil gegenüber der bestmöglichen Therapie zeigte.

Atezolizumab, das bereits in der Therapie des metastasierten nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) angewendet wird, kann jetzt auch als Monotherapie beim frühen, vollständig resezierten NSCLC nach platinbasierter Chemotherapie in der Adjuvanz eingesetzt werden. Zugelassen ist es für erwachsene Patienten mit hohem Rezidivrisiko und einer PD-L1-Expression auf mehr als 50 % der Tumorzellen sowie ohne Nachweis eines EGFR-mutierten oder ALK-positiven NSCLC.

Ausschlaggebend für die Bewertung waren die vorläufigen Ergebnisse der Studie IMpower010. In der global durchgeführten, multizentrischen, offenen, randomisierten Phase-III-Studie wurden Sicherheit und Wirksamkeit von Atezolizumab bei 1.280 Teilnehmern mit NSCLC in den frühen Stadien II–IIIA (gemäß UICC 7) mit einem PD-L1 TC ≥ 50 % im Vergleich zur besten unterstützenden Behandlung (BSC) untersucht. Die Teilnehmer der Atezolizumab-Gruppe erhielten das Medikament alle drei Wochen in einer Dosierung von 1.200 mg i.v. über 16 Zyklen. Primärer Wirksamkeits-Endpunkt war das krankheitsfreie Überleben (DFS).

Das Ergebnis: Bei PD-L1-hochexprimierenden Patienten in den Stadien II-IIIA verbesserte sich das krankheitsfreie Überleben unter Atezolizumab signifikant: Das Risiko für ein DFS-Event wurde um 57 % reduziert (unstratifizierte Hazard Ratio [HR] 0,43; 95%-Konfidenzintervall [KI] 0,26–0,71). Während die Patienten im Kontrollarm im Median 37,3 Monate (95%-KI 30,1–NE) krankheitsfrei blieben, wurde das mediane DFS in der Atezolizumab-Gruppe bislang noch nicht erreicht. Die Gefahr eines Krankheitsrückfalls (Lokalrezidiv oder Fernmetastasen) verringerte sich unter Atezolizumab verglichen mit BSC um die Hälfte (22 % vs. 44 %), v.a. Fernmetastasen wurden seltener beobachtet (9 % vs. 26 %). Auch traten die Rezidive unter Atezolizumab später auf. Das Sicherheitsprofil entsprach dabei dem bei Therapie des metastasierten NSCLC. Eine frühe Analyse der Studienpopulation zeigte zudem unter Atezolizumab einen deutlichen Überlebensvorteil: Das Sterberisiko war um 61 % reduziert (unstratifizierte HR 0,39; 95%-KI 0,18–0,82) – bei einem medianen Follow-up von 34,2 Monaten.

Bislang galt: Die bisher zugelassenen adjuvanten Chemotherapien beim NSCLC führen nur zu geringen Lebensverlängerungen, Rezidive sind häufig. „Der Bedarf an neuen Therapieoptionen in den frühen Stadien des NSCLC ist entsprechend groß, um das krankheitsfreie Überleben und damit das Gesamtüberleben zu verbessern“, sagte Prof. Wolfgang Schütte, Chefarzt für Innere Medizin am Klinikum Martha Maria in Halle/Saale. Die Zulassungserweiterung für Atezolizumab stellt somit eine neue Strategie im adjuvanten Setting dar. Voraussetzung dafür ist aber die Bestimmung des PD-L1-Expressionslevels, idealerweise bei Diagnose, spätestens aber nach der Resektion.

Atezolizumab ist bereits Teil der Erstlinienbehandlung beim metastasierten NSCLC und wird wahlweise nur mit Chemotherapie oder mit Chemotherapie plus Bevacizumab eingesetzt. Bereits seit letztem Jahr ist Atezolizumab auch als Monotherapie bei hoher PD-L1-Expression auf mindestens 50 % der Tumorzellen oder mindestens 10 % der tumorinfiltrierenden Immunzellen und ohne ALK- oder EGFR-Mutation zugelassen.

Pressemitteilung Roche, Juni 2022

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