Morbus Parkinson ist die häufigste neurodegenerative Bewegungsstörung. Die Therapie hat große Fortschritte gemacht, vor allem die medikamentöse Behandlung und die tiefe Hirnstimulation (THS). Die Entschlüsselung der molekularen Mechanismen der Pathogenese ermöglicht eine für den Patienten maßgeschneiderte Therapie. Bereits bekannt ist, dass körperliche Bewegung das Risiko senkt, an Parkinson zu erkranken. „Umso wichtiger ist die Beteiligung von spezialisierten Pflegekräften und Therapeuten an der Versorgung von Parkinson-Patienten“, sagt Prof. Dr. med. Georg Ebersbach, Leiter des Parkinson-Zentrums Beelitz-Heilstätten. Eine spezialisierte Physiotherapie wirkt sich auf Parkinson-Patienten positiv aus. Sie führt zu weniger Komplikationen, einer höheren Mobilität und auch einer besseren Lebensqualität. Um eine optimale Parkinson-Therapie zu ermöglichen, ist es wichtig, dass verschiedene Disziplinen multiprofessionell zusammenarbeiten. Im Jahr 2010 erhielten 11 % der Parkinson-Patienten eine Komplexbehandlung. Im Jahr 2016 waren es bereits 21 %. Eine aktuelle Metaanalyse zeigte jedoch, dass die multidisziplinäre Versorgung noch wenig erforscht ist. Die Zusammensetzung der multidisziplinären Teams weicht ab und die konzeptionellen Ansätze sind sehr unterschiedlich. Um die multidisziplinäre Arbeit zu fördern, sind zwei Punkte wichtig: die Kommunikation zwischen den Berufsgruppen und die Parkinson-spezifische Qualifikation des Pflegepersonals und anderer Berufsgruppen. Eine weitere Arbeit, die 2020 in „Fortschritte der Neurologie · Psychiatrie“ erschienen ist, zeigt auf, dass Parkinson-Netzwerke kein Wunsch bleiben müssen. Es gibt vielfältige integrierte Versorgungsansätze. Jedoch handelt es sich meist um Initiativen an einzelnen Standorten, ohne verbindliche Voraussetzungen durch den Gesetzgeber oder die Kostenträger. Eine zunehmend wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung der Versorgung spielen digitale Technologien zur Unterstützung und Auswertung von aktivierenden Therapien.
Im Rahmen der Multidisziplinären Akademie können sich Angehörige von Pflege- und Gesundheitsfachberufen am 5. März 2021 kostenlos fortbilden und austauschen (www.dpg-akbont-kongress-2021.de). Die im Februar 2021 an den Start gegangene Online-Pflegeschule Parkinson (www.online-pflegeschule.de) bietet einen innovativen Ansatz zur zeit- und ortsunabhängigen Qualifikation über E-Learning-Programme.
Quelle: Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Parkinsonund Bewegungsstörungen e.V., Februar 2021