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Menopause

Hitzewallungen: Vegane, sojahaltige Ernährung lindert signifikant Beschwerden

16.1.2023

Bei postmenopausalen vasomotorischen Symptomen führt eine Ernährungsumstellung auf vegane, fettarme, sojahaltige Ernährung zu einer signifikanten Symptomlinderung. Das geht aus den Daten einer US-Studie hervor, in der die Auswirkungen von veganer Ernährung auf Hitzewallungen untersucht wurden.

Im Rahmen der Studie wurden 84 postmenopausale Frauen, die über mindestens zwei mittelschwere bis schwere Hitzewallungen täglich berichteten, in zwei aufeinanderfolgenden Kohorten randomisiert einer diätetischen Intervention zugeteilt. Diese bestand entweder aus einer fettarmen, veganen Ernährung und gekochten Sojabohnen (½ Tasse [86 g] täglich) oder einer Kontrollgruppe ohne jede Ernährungsumstellung. Mit einer mobilen App erfassten alle Frauen über zwölf Wochen Hitzewallungen (Häufigkeit und Schweregrad) sowie mit einem menopausespezifischen Fragebogen zur Lebensqualität vasomotorische, psychosoziale, körperliche und sexuelle Symptome. Die Unterschiede zwischen den Gruppen wurden für kontinuierliche (t-Tests) resp. binäre (χ2/McNemar-Tests) Ergebnisse bewertet. In einer Teilprobe der Studie wurde Equol (ein Sojabohnen-Isoflavon-Metabolit) im Urin nach dem Verzehr von ½ Tasse (86 g) gekochten ganzen Sojabohnen zweimal täglich über drei Tage gemessen.

In der Interventionsgruppe verringerten sich mittelschwere bis schwere Hitzewallungen signifikant um 88% (p<0,001) im Vergleich zu 34% in der Kontrollgruppe (p<0,001; zwischen den Gruppen p<0,001). Nach 12 Wochen berichteten 50% der Teilnehmerinnen in der Interventionsgruppe, dass sie überhaupt keine mittelschweren bis schweren Hitzewallungen hatten. Unter den Kontrollen gab es keine Änderung dieser Variablen gegenüber der Grundlinie (χ2-Test, p<0,001). Weder jahreszeitliche Einflüsse noch das Ausmaß der Equol-Ausscheidung waren mit dem Grad der Verbesserung verbunden. Die Interventionsgruppe berichtete zudem über eine größere Reduktion in den vasomotorischen (p=0,004), körperlichen (p=0,01) und sexuellen (p=0,03) Domänen des menopausespezifischen Fragebogens zur Lebensqualität.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass eine Ernährungsintervention, bestehend aus einer veganen Ernährung, der Minimierung von Ölen und dem Verzehr täglicher Sojabohnen, die Häufigkeit und Schwere von postmenopausalen Hitzewallungen und den damit verbundenen Symptomen signifikant reduziert. Die Forscher betonen, dass es mit der gewählten Methodik nicht möglich ist, getrennte Effekte z. B. der Vollwerternährung (wie bei den Women‘s Health Initiative-Studien) oder der Sojakomponente (wie in zahlreichen japanischen und chinesischen Studien gezeigt) zu differenzieren. Welche Rolle eine rein vegane Ernährung ohne Sojaprodukte auf postmenopausale Hitzewallungen hat, bliebt also zunächst offen.

Menopause. 2023 Jan 1;30(1):80-87 (DOI 10.1097/GME.0000000000002080).

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