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Inzidenz-Analyse

Klinische HNO-Notfälle: Epistaxis am häufigsten

9.6.2022

Die Inzidenz von Akutdiagnosen im Hals-Nasen-Ohren(HNO)-Bereich wurde untersucht. Die Frage, wann sich welche Erkrankung häuft, führte zum Ergebnis: Saisonale und meteorologische Einflüsse beeinflussen das Arbeitsaufkommen in dieser Fachrichtung. Dementsprechend können prophylaktische Maßnahmen getroffen werden.

Die retrospektive Analyse erfolgte über sechs Jahre bei allen Patienten, die sich aufgrund von typischen und weniger komplexen HNO-ärztlichen Krankheitsbildern wie Cerumen obturans, akuter Otitis externa und media, Nasenpyramidenfraktur, Epistaxis nasi, akuter Tonsillitis, akuter Rhinosinusitis oder eines Peritonsillarabszesses in der Ulmer Universitätsklinik vorgestellt haben. Insgesamt 32.968 Fälle wurden ausgewertet. Mit 24,5% (8.082 Fälle) war die Epistaxis nasi die häufigste Notfalldiagnose. Diese, wie auch die akute Otitis media und die akute Rhinosinusitis, traten signifikant häufiger in der kälteren Jahreshälfte auf.

Es bestand keine signifikante Korrelation der Diagnose Nasenpyramidenfraktur mit besonderen Zeiten wie Feiertagen (Studie noch vor Corona durchgeführt, deshalb nicht durch das Tragen von Mund-Nasen-Schutz beeinflusst). Die akute Otitis externa korrelierte signifikant mit dem Zeitraum der Sommerferien (wohl im Zusammenhang mit individuellem Verhalten wie vermehrtem Baden und Schwimmen). In Kalenderwoche 38 gab es die wenigsten und in der Kalenderwoche 52 die meisten Notfallvorstellungen. Unerwartet konnte keine signifikante Korrelation zwischen saisonalen Faktoren und den Diagnosen akuter Tonsillitis und Peritonsillarabszess sowie zwischen den beiden Diagnosen untereinander gefunden werden.

Wie einfach die Entlastung der Notaufnahmen sein kann, stellen die Autoren am Beispiel der Vermeidung von Risikofaktoren der Otitis externa dar, wie sie durch Patientenaufklärung in der ärztlichen Grundversorgung (HNO-Ärzte, Pädiater, Allgemeinärzte) einfach möglich ist: Da eine feuchte Umgebung ein Risikofaktor für die Otitis externa ist, können einfache Maßnahmen wie das konsequente Trockenföhnen der Ohren nach dem Baden sowie eine generelle Gehörgangspflege insbesondere bei Patienten mit weiteren Risikofaktoren (z.B. Hörgeräteträger) die Inzidenz der Otitis externa reduzieren und somit die Notaufnahmen entlasten.

Lochbaum R et al., HNO 2022 Jun 3; 1‒8, DOI 10.1007/s00106-022-01185-7, PMID 35657418

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