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Handynutzung

Fachärzte geben Tipps gegen den „Handydaumen“

9.3.2022

Häufiges Tippen auf dem Smartphone kann zu einem schmerzhaften Handydaumen führen. Fünf Tipps von Orthopäden und Unfallchirurgen, um den sogenannten Handydaumen zu vermeiden, lesen Sie hier.

„Für die meisten ist das Handy nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Immer wieder führt das viele Schreiben von Nachrichten zu schmerzhaften Entzündungen der Sehnen am Daumen. Die Beachtung einiger Regeln beugt chronischem Schmerz vor“, so Professor Dr. Andreas Halder (Berlin) in einer Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).

Knapp vier Stunden beträgt die durchschnittliche tägliche Handyzeit aller Nutzer in Deutschland. Der Daumen fliegt dabei pausenlos auf dem Display hin und her. Dass die Hand das mitmacht, erscheint uns selbstverständlich. Der Daumen ist jedoch von der Natur dafür gemacht, das Zugreifen der Hand zu unterstützen und das Umschließen zu ermöglichen. „Eine kräftige Beugung des Daumens ist dabei natürlich, eine Streck- oder Abspreizbewegung wie bei der Handynutzung auf Dauer jedoch nicht“, sagt Halder. Der Zusammenhang zwischen dem Vieltexten auf dem Mobiltelefon und Entzündungen der Sehnenscheiden des langen Daumenstreckers und -spreizers ist wissenschaftlich belegt. So ist das Entzündungsrisiko bei intensiver Nutzung fast siebenfach erhöht. Wird der Daumen dann nicht geschont, wird der Schmerz chronisch und dehnt sich auf Greifbewegungen mit der ganzen Hand aus. Selbst das Auf- und Zuknöpfen von Kleidung kann dann Probleme bereiten.

Die fünf Tipps der DGOU zur Vermeidung eines Handydaumens:

  • Besser beide Daumen als nur einen verwenden, um die Belastung zu mindern.
  • Bei langer Smartphone-Nutzung Pausen und Dehnübungen einbauen.
  • Ab und an im Stehen tippen, denn das ist für den Daumen weniger anstrengend als im Sitzen.
  • Zur Abwechslung Sprachnachrichten schicken, statt zu schreiben.
  • Beim Schreiben im Sitzen möglichst den Unterarm auflegen.

Die Diagnostik des Handydaumens ist einfach: „Eine Überbelastung durch zu häufiges Strecken und Abspreizen des Daumens verursacht Schmerzen auf der Daumenseite des Handgelenks. Diese entstehen durch eine Sehnenscheidenentzündung und sind vor allem bei der Tippbewegung des Daumens spürbar“, sagt Dr. Thomas Brockamp (Münster). Der Finkelstein-Test gibt erste Hinweise: Typischerweise wird der Schmerz verstärkt, wenn man den Daumen in die Handfläche legt und die Hand in Richtung Kleinfinger beugt. In schweren Fällen bringen Ultraschall- oder MRT-Untersuchungen weitere Klärung.

Therapeutisch gibt es etliche Möglichkeiten: „Die gute Nachricht ist, dass in den allermeisten Fällen keine Operation nötig ist. Der Arzt kann Physiotherapie verordnen, ein Schmerzmittel oder eine Cortisoninjektion geben“, so Brockamp. Oftmals reicht es aber schon aus, das eigene Verhalten am Handy zu ändern, was aber gerade für intensive Handynutzer nicht leicht ist. Die wichtigste Maßnahme ist die Schonung des Daumens und der Hand, indem die Handynutzung reduziert wird. Pausen zwischendurch sind daher ebenso wichtig wie bewusst die Tippgeschwindigkeit zu verringern. Dabei sollten besser beide Daumen als nur einer verwendet werden, um die Belastung des einzelnen zu mindern. Schließlich kann es helfen, den Daumen und das Handgelenk zu dehnen, um die Sehnen zu lockern.

Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, Februar 2022

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