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Grundversorgung

10% aller Arzneimittelverordnungen unnötig

Schätzungsweise 10% der in der Primärversorgung in England abgegebenen Arzneimittel werden unnötig verordnet, zeigt jetzt ein von der britischen Regierung 2018 in Auftrag gegebener Bericht zur Problematik von Überdosierungen. Der Report ergab auch, dass 15% aller Menschen fünf oder mehr Medikamente pro Tag einnehmen, während etwa jede fünfte Krankenhauseinweisung von über 65-Jährigen durch Nebenwirkungen von Medikamenten verursacht wird.

In dem Bericht heißt es weiter, dass der Schlüssel zur Beendigung der Überdosierung in der „Medikamentenoptimierung“ liegt. Dies bedeute ganz simpel, dass Patienten die richtigen Medikamente zur richtigen Zeit in der richtigen Dosierung verschrieben werden. In dem Review wird zudem empfohlen, einen „National Clinical Director“ allein zum Thema Arzneimittelverschreibung zu etablieren, der ein dreijähriges Programm zur wirksamen Verschreibung leiten sollte. Einem Bericht im „British Medical Journal“ zufolge hat die Regierung angekündigt, alle Empfehlungen aus dem Review zu akzeptieren und sich für die Umsetzung der Empfehlungen einzusetzen. Einer der weiteren Vorschläge ist auch in Deutschland wichtig: Nämlich die Übergänge zwischen Primär- und Sekundärversorgung sowie die intersektoralen Grenzen hinsichtlich der Arzneimittelversorgung zu optimieren, was auch eine durchgängige Verfügbarkeit von Behandlungsdaten für alle Versorger umfasst. Eine Reduktion von Überdosierungen, so stellte der Bericht ergänzend fest, könnte auch die Verpflichtung des National Health Systems (NHS) erfüllen helfen, CO2-neutral zu werden (derzeit resultieren 25% des CO2-Fußabdrucks aus Medikamenten).

Mahase E, BMJ 2021 Sep 22; 374: n2338, DOI 10.1136/bmj.n2338, PMID 34551935

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