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Gesundheitsversorgung

Zunehmend Übertragung von Heilkunde auf Pflegefachpersonen!?

In vielen Ländern, z.B. des Commonwealth, wird die medizinische Grundversorgung nicht alleine von Ärzten, sondern oft mehrheitlich von Pflegefachpersonen realisiert. Die Bestrebung der Akademisierung der Pflege ist in vielen Staaten schon weit fortgeschritten (Skandinavien). Auch in Deutschland, wo z.B. ein eklatanter Hausärztemangel und große Defizite bei der Grundversorgung drohen, schreitet die akademische Qualifizierung von Pflegefachpersonal („Pflegestudium“) voran. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) haben Anfang Juli einen weiteren Schritt zur Weiterentwicklung und Aufwertung der Pflegeberufe unternommen. Sie haben spezielle Ausbildungsmodule genehmigt, die die Vermittlung von erweiterten Kompetenzen zur Ausübung heilkundlicher Tätigkeiten in der beruflichen und hochschulischen Pflegeausbildung umfassen und die über die Inhalte der neuen Pflegeausbildung hinausgehen (entsprechend § 14 PflBG). Hierbei handelt es sich um Ausbildungsinhalte für den theoretischen und praktischen Unterricht sowie für den Lernort Praxis. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat die „Standardisierten Module zum Erwerb erweiterter Kompetenzen zur Ausübung heilkundlicher Aufgaben“ jetzt online veröffentlicht unter: www.bibb.de/module.
Die Reichweite der beschriebenen Lernziele und Arbeitsfelder, z.B. beim Diabetes-Management, reichen recht nah an jene von ärztlichen Leitlinien oder Disease-Management-Programme (DMP). Der ärztliche Alltag in Praxis oder Klinik lässt einen oft vergessen, wie stark der Wandel der Gesundheitsversorgung ist, wie das folgende Zitat aus dem Diabetesmodul zeigt: Die Absolventinnen und Absolventen „analysieren wissenschaftlich begründet rechtliche, ökonomische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen der Versorgung von Menschen aller Altersstufen in diabetischer Stoffwechsellage und bewerten diese kritisch“. Immer wieder betonen die Module-Autoren auch, dass die Pflegefachpersonen zunehmend „in bisher häufig ärztlich dominierten Handlungsschwerpunkten“ agieren, und dabei vermeintliche Routineaufgaben übernehmen.

Pressemitteilung Bundesministerium für Gesundheit, Juli 2021

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