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Fettleber

Modifizierte Omega-3-Fettsäure Icosabutat bei nicht alkoholischer Steatohepatitis

4.5.2022

Forscher der Universitätsmedizin Mainz haben ein Medikament mitentwickelt, mit dem sich eine nicht alkoholische Steatohepatitis (NASH) effektiv behandeln lassen könnte ‒ die modifizierte Omega-3-Fettsäure Icosabutat. Der Wirkstoff verhindert die Entzündung und Fibrosierung der Leber bei der nicht alkoholischen Fettleber (NAFLD).

Rund 30% der deutschen Bevölkerung sollen an NAFLD leiden. Davon hat jeder sechste eine NASH entwickelt. Bisher gibt es dagegen kein zugelassenes Medikament. „Wir haben gemeinsam mit einer niederländischen Firma ein potenzielles Medikament gegen die NASH entwickelt und mit Hinblick auf seine Wirksamkeit ausgiebig in vitro und in vivo getestet: die strukturell-modifizierte Omega-3-Fettsäure Icosabutat. Dabei handelt es sich um eine völlig neue Substanzklasse. Durch Icosabutat verbesserten sich sowohl die Leberentzündung als auch die Leberfibrose. In einer ersten Studie mit Patienten, die ein hohes Risiko für NASH hatten, normalisierte eine tägliche Kapsel unseres Wirkstoffs Icosabutat erhöhte Blutwerte der Leberentzündung und der Leberfibrose sehr überzeugend und schnell. Basierend auf diesen vielversprechenden Ergebnissen konnte in den USA eine klinische Phase-IIb-Studie (ICONA) initiiert werden, in der Betroffene mit schwerer NASH und Leberfibrose über einen Zeitraum von einem Jahr mit Icosabutat behandelt werden. Hier wird der Therapieerfolg zu Beginn und am Ende auch per Leberbiopsie beurteilt“, erläutert Prof. Dr. Dr. Detlef Schuppan.

Die Entwicklung des neuen Medikaments basiert auf Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl. Neben der positiven Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System sind Omega-3-Fettsäuren auch an mehreren Prozessen beteiligt, die die Entzündungen der Leber und die Fibrose regulieren können. Das war der Ausgangspunkt für die Suche nach einem Wirkstoff, mit dem sich chronische Leberentzündungen behandeln lassen. Bei der Substanz Icosabutat veränderten die Forscher die Struktur der Omega-3-Fettsäure so, dass der Wirkstoff nicht in die Leberzellen eingebaut oder als „Brennstoff“ verbraucht werden kann. So liegt genügend unverbrauchte Icosabutat-Fettsäure in der Leber vor, um die Entzündung und die Fibrose zu dämpfen. Dabei wirkt die modifizierte Omega-3-Fettsäure Icosabutat 50-mal stärker als die natürliche Omega-3-Fettsäure. Die Forscher um Schuppan geben sich optimistisch, dass der Wirkstoff zu einer ersten wirksamen Therapie mit klarem Nutzen für die vielen von NASH Betroffenen führen wird.

Pressemitteilung der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mai 2022
Fraser DA et al., J Hepatol 2022 Apr; 76: 800‒811, DOI 10.1016/j.jhep.2021.12.004, PMID 34915054

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