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Elektronische Patientenakte

Am 1. Juli geht es endgültig los, endgültig?

Die elektronische Patientenakte (ePA) soll entsprechend des Digitale-Versorgung-Gesetzes (DVG) zum zentralen Element der vernetzten Gesundheitsversorgung und der Telematikinfrastruktur werden. Sie soll die bisher an verschiedenen Orten wie Praxen und Krankenhäusern abgelegten Patientendaten digital zusammentragen.
Damit werden Patienten auf alle relevanten Informationen wie Befunde, Diagnosen, Therapiemaßnahmen, Behandlungsberichte, den Medikationsplan und den Notfalldatensatz auf einen Blick zugreifen können und diese ihren Ärzten, Therapeuten und Apothekern zur Verfügung stellen. Die ePA ersetzt nicht die Kommunikation unter den Ärzten oder zu anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens.
Waren bisher nur ausgewählte Praxen in Berlin und Westfalen-Lippe im Zuge von Feldtests seit Beginn dieses Jahres eingebunden, soll nun die flächendeckende Umsetzung folgen: Bis zum 1. Juli 2021 müssen laut Gesetz alle Ärzte und Psychotherapeuten die notwendige Ausstattung vorhalten, um Daten über die Telematikinfrastruktur in die ePA zu übertragen oder auszulesen. Andernfalls droht eine Kürzung der Vergütung um 1%.
Da der Zeitplan für die Einführung vor allem im Hinblick auf die rechtzeitige Zulassung der technischen Komponenten sehr knapp ist, hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) wiederholt ein Aussetzen der Sanktionen gefordert. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat dies, so berichtet die KBV, zuletzt für Praxen bestätigt, die unverschuldet den Termin nicht halten können. Über die konkrete Umsetzung laufen nun Gespräche zwischen der KBV und des Bundesministeriums für Gesundheit.
Angesichts des nun engen Zeitfensters der Umsetzung sind die öffentlichen Diskussionen und die Kritik um Sicherheit und Datenschutz der von der gematik GmbH ausgearbeiteten Sicherheitsverfahren weitgehend verstummt. Nach der Einschätzung des auf Datenschutz spezialisierten Experten des Chaos-Computer-Clubs (CCC) ist es jedoch nur eine Frage der Zeit, bis weitere Lücken der ePA-Infrastruktur auftauchen werden (über jene hinaus, die schon Ende 2020 bei dem Sicherheitskongress rC3 und vorher bekannt geworden sind).

KBV: Anwendungen der TI ‒ Elektronische Patientenakte (ePA), Köln, Juni 2021, www.kbv.de/html/epa.php

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