Mit einer Prävalenz von ca. 2‒3 % ist Psoriasis vulgaris (PsV) eine der häufigsten chronischen Hauterkrankungen in Deutschland. Ein zentrales Symptom ist der Juckreiz. Oft wird es von behandelnden Ärzten unterschätzt [1,2], denn bei der PsV werden Exkoriationen eher selten beobachtet und finden sich auch nicht in den gängigen Schweregrad-Scores als Symptom wieder.
In der PsoScratch-Studie wurde das Kratzverhalten mittels eines neu entwickelten Fragebogens bei Patienten mit PsV erfasst und mit den Angaben von Patienten mit atopischer Dermatitis (AD) verglichen.
Fast alle Patienten mit einer AD reagieren bei Juckreiz mit Kratzen, bei PsV trifft dies nur bei etwa drei Viertel der Patienten zu. Bei Patienten mit AD kommt es häufiger zu nächtlichem Kratzen und stressbedingtem Kratzen. Sie kratzen sich im Frühling und Sommer deutlich häufiger als Patienten mit einer PsV. Während Patienten mit AD sehr häufig bis dauerhaft kratzen, ist es bei PsV eher kurzzeitig oder phasenweise.
Somit kann man sagen, dass das Kratzen und auch dessen Intensität und die Dauer bei der AD ausgeprägter vorhanden sind als bei PsV.
1 Zeidler et al., Front Immunol 2019; 10: 1303
2 van de Kerkhof et al., JEADV 2015; 29(10): 2002‒2010
Vitske D et al., DDG 2021; E-Poster Nr. 088