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Darmkrebs-Screening

Sinkende Mortalität mit immunologischen Stuhltests

Der Beschluss des Gemeinsame Bundesausschusses (G-BA) 2016, die Guajak-basierten fäkalen okkulten Bluttests (FOBT) durch quantitative immunologische Tests (iFOBT) zu ersetzen, erweist sich nachträglich als überaus bedeutsam hinsichtlich der vorteilhaften Auswirkungen auf die Mortalität, wie jetzt eine spanische Untersuchung aufzeigt. Sie weisen eine höhere Sensitivität und deutlich höhere Spezifität (>90%) auf. Die retrospektive Kohortenstudie mit einer Zielpopulation von 539.475 Menschen, die zu einem Darmkrebs-Screening eingeladenen waren, konnte nachweisen, dass die Früherkennung mit einem immunologischen Blutnachweis im Stuhl mit einer signifikant reduzierten Darmkrebsmortalität verbunden ist.
Insgesamt wurde bei 624 Personen ein Kolorektalkarzinom (CRC) diagnostiziert. Bei der multivariaten Analyse fand sich eine 74%ige Erhöhung der Mortalitätsrate in der Gruppe mit einem Intervall-CRC (das ist ein Darmkrebs, der nach einem negativen FOBT, aber vor der nächsten Screening-Einladung gefunden wird) gegenüber den mit Screening erkannten CRC-Fällen (HR 1,74%; 95%-KI 1,08‒2,82; p=0,02), selbst wenn die Analyse nur auf Probanden mit fortgeschrittenem CRC begrenzt war. Bei der stratifizierten Analyse hinsichtlich der Art der verwendeten Tests auf okkultes Blut im Stuhl wurde eine niedrigere Mortalitätsrate nur bei iFOBT-Screening-erkannten CRC beobachtet. Die Studie zeigt auch, so die Autoren, wie wichtig eine hohe Teilnahme an solchen Screening-Programmen ist, selbst wenn ihre Daten zeigen, dass bereits bei einer Beteiligung von weniger als 50% mit iFOBT gescreenter Menschen eine Senkung der Mortalität zu erreichen ist [1].
Dies sollte auch in Deutschland berücksichtigt werden. Hier ist die Quote der Inanspruchnahme von fäkalen Okkultbluttests insgesamt rückläufig, wobei sie bei Männern besonders niedrig ist (Rückgang 2009‒2018 nach GKV-Daten: Frauen: -21%, Männer: -15%), wie eine kürzlich erschienene Analyse des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) zeigte [2]. Die Zi-Autoren stellen deshalb fest, dass „die Teilnahme an den Angeboten der darmkrebsbezogenen Früherkennung weiter ausbaufähig ist“.

1 Ibáñez-Sanz G., PLoS One 2021 Jun 30; 16(6): e0253369, doi 10.1371/journal.pone.0253369, PMID 34191813
2 Steffen A et al., Versorgungsatlas-Bericht 2020; doi 10.20364/VA-20.02

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