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COVID-19

Mehr Naturverbindung fördert kindliche Befindlichkeit

25.10.2021

Obwohl bekannt ist, dass eine emotionale Verbindung zur Natur mit erhöhtem Wohlbefinden in Verbindung steht, gibt es nur wenige Forschungsergebnisse, die die Auswirkungen des COVID-19-Lockdowns hierauf ‒ bei Kindern ‒ berücksichtigen.

Eine britische Forschergruppe hat nun bei 376 Familien mit kleinen Kindern untersucht, ob sich die kindliche Verbindung zur Natur unter Lockdown-Bedingungen verändert und was diesen Veränderungen zugrunde liegen könnte. Sie fassen zusammen, dass es während des Lockdowns zu einer erhöhten Naturverbundenheit der Kinder mit weniger seelischen oder Verhaltensproblemen kam, unabhängig von dem sozioökonomischen Status. Allerdings hatten zahlreiche Kinder aus weniger wohlhabenden Familien deutlich weniger Zugang zur „Natur“ (z.B. keine eigenen Gärten).
Die Fragebogenanalyse (eigene Fragen plus „Strengths and Difficulties Questionnaire“, SDQ) zeigte, dass fast zwei Drittel der Eltern von einer Veränderung (meist einer Zunahme) der Naturverbundenheit ihres Kindes berichteten. Typische Erklärungen für diese Zunahme waren ein Mehr an gemeinsamer Zeit, mehr Freude an der Natur sowie ein gesteigertes Bewusstsein oder Interesse an der Natur. Etwa bei einem Drittel der Kinder, deren Naturverbindung während der Pandemie abgenommen hatte, wurden vermehrte Probleme mit ihrer Befindlichkeit festgestellt, die sich entweder als „Ausagieren“ (Externalisierung von Problemen) oder als Traurigkeit/Angst (Internalisierung von Problemen) manifestierten. Schließlich wurde deutlich, dass eine Zunahme der Naturverbundenheit während der Pandemie bei Kindern aus wohlhabenden Familien weitaus deutlicher war als bei ihren weniger betuchten Altersgenossen. Die Autoren resümieren, dass zukünftige Bemühungen, Kindern heilsame und wohltuende Naturerlebnisse zu vermitteln, vor allem aus der Beseitigung jener sozialen Barrieren bestehen sollte, denen Kinder aus prekären Lebensverhältnissen unterliegen. Beispielsweise durch schulbegleitende Aktivitäten für Kinder, die es ihnen erlauben, mehr in der Natur zu sein, durch Beschäftigung in schulischen Gartenbauprojekten oder durch Förderung von Programmen zur Naturerfahrung von Kindern.

Friedman S et al., People and Nature 2021 Oct; 00:1‒11, DOI 10.1002/pan3.10270

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