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COVID-19

Aufklärung und Entwöhnung von Rauchern besonders wichtig

Publizierte Metaanalysen in 2021 zeigen, dass aktives Tabakrauchen das Risiko für schwere Krankheitsverläufe auf das 1,55- bis 2,19-Fache erhöht. Auch das Risiko, an einer SARS-CoV-2-Infektion zu versterben, war bei Rauchern um ein Drittel bis zur Hälfte höher [1]. Die „Taskforce Tabakentwöhnung“ der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) fordert dementsprechend in einem Positionspapier, Raucher verstärkt über die bekannten Risiken und die Zusammenhänge von Tabakkonsum und COVID-19 zu informieren und ihnen eine Entwöhnungsbehandlung anzubieten, wie die Gesellschaft in einer Pressemitteilung bekanntgibt [2]. „Tabakabhängigkeit kann heute sehr erfolgreich behandelt werden“, sagt Prof. Dr. med. Michael Pfeifer, Präsident der DGP, darin. Hierfür stünden verschiedene evidenzbasierte und leitliniengestützte Methoden zur Verfügung. Mit dem Positionspapier wollen die Mediziner an die Politik appellieren, solche medikamentös begleitete Entwöhnungsprogramme stärker zu fördern und zu unterstützen. Entscheidend hierfür sei unter anderem eine Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen.
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat der weltweite Tabakkonsum allein im vergangenen Jahr zu über acht Millionen Todesfällen geführt. Zu den besonders schwerwiegenden Folgeerkrankungen des Rauchens zählen dabei Lungenerkrankungen wie Lungenkrebs oder COPD sowie Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Aber auch für Atemwegsinfektionen wie die Grippe, MERS oder Tuberkulose sind Raucher deutlich anfälliger als Nichtraucher. „Mittlerweile wissen wir, dass auch SARS-CoV-2-Viren bei Rauchern schwerere Krankheitsverläufe verursachen als bei Nichtrauchern“, sagt Dr. med. Matthias Raspe von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie der Charité in Berlin, im Zuge der DGP-Mitteilung. Raspe hat das Positionspapier federführend mitverfasst. Noch nicht abschließend geklärt sei die Frage, ob Tabakkonsum auch das Risiko erhöht, sich überhaupt mit SARS-CoV-2 zu infizieren. Hierzu gebe es bislang widersprüchliche Studienergebnisse.

1 Raspe M,et al.,  Pneumologie, eFirst, DOI 10.1055/a-1503-1744, freier Volltext t1p.de/dbjh)
2 Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin,  Mai 2021

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