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Cannabis

Kindliches Cannabis-Passivrauchen im Kinder-Urin nachweisbar

30.4.2025

Ob Cannabisrauchen zu Hause auch im Urin von Kindern nachgewiesen werden kann, hat jetzt eine kalifornische Arbeitsgruppe untersucht. Es zeigte sich ein sehr klarer Zusammenhang zwischen dem Cannabisrauchen z. B. von Elternteilen zu Hause und dem Nachweis von Cannabinoid-Biomarkern im Urin von Kindern in diesen Haushalten.

Die Querschnittsstudie verwendete Basisdaten von „Project Fresh Air“ (PFA), einer randomisierten klinischen Studie von 2012 bis 2016 zum Thema Reduktion von Feinstaubbelastung. Passende Teilnehmer wurden aus Haushalten im San Diego County, Kalifornien, mit Kindern unter 14 Jahren und einem erwachsenen Tabakraucher im Haushalt rekrutiert. Die Urinproben der Kinder wurden 2022 analysiert.

Erfasst wurden das Cannabisrauchen zu Hause (mittels Bericht der Eltern oder Erziehungsberechtigten), die Anzahl der täglichen unspezifischen Rauchereignisse und die Anzahl der Häufigkeit des täglichen Cannabisrauchens. Die Daten wurden hinsichtlich Nikotin in der Luft, Tabakrauchen und anderen luftpartikelerzeugenden oder lüftenden Aktivitäten im Haushalt angepasst.

Primäre Zielgrößen waren die Konzentrationen des Cannabis-Biomarkers Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) und seiner Hauptmetaboliten 11-Hydroxy-Δ9-Tetrahydrocannabinol und 11-Nor-9-Carboxy-Δ9-Tetrahydrocannabinol. Die molaren Äquivalente der Biomarker wurden summiert, um die gesamten THC-Äquivalente (TTE) im Urin darzustellen. Mithilfe einer logistischen Regression wurde beurteilt, ob Rauchen zu Hause mit dem Nachweis des Cannabis-Biomarkers in Zusammenhang stand. Bei Kindern mit nachweisbaren Cannabinoiden im Urin wurde mithilfe einer linearen Regression der Zusammenhang zwischen Rauchen zu Hause und der Menge an TTE im Urin beurteilt.

Insgesamt wurden 275 Kinder in die Analyse einbezogen (mittleres Alter 3,6 [+/-3,6] Jahre). 29 Haushalte (10,6 %) gaben an, in den letzten 7 Tagen zu Hause Cannabis geraucht zu haben; bei 75 Kindern [27,3 %] waren Cannabinoide im Urin nachweisbar. Die Wahrscheinlichkeit für nachweisbares TTE im Urin von Kindern war in Haushalten mit gemeldetem Cannabisrauchen zu Hause signifikant höher als in Haushalten ohne (Odds Ratio [OR] 5,0; 95 %-KI 2,4-10,4) und mit jedem weiteren festgestellten täglichen Cannabisrauchereignis (OR 2,5; 95 %-KI 1,6-3,9). Obwohl die Punktschätzung für TTE-Werte bei Kindern mit nachweisbaren Cannabinoiden im Urin und häufigerem täglichen Cannabisrauchen höher war (Anstieg pro Ereignis 35,68 %; 95 %-KI -7,12 % bis 98,21 %), war der Unterschied nicht statistisch signifikant.

Die Autorengruppe kommt zu dem Schluss, dass Rauchen von Cannabis zu Hause mit einer deutlich erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Exposition von Kindern gegenüber Cannabisrauch einhergeht, was im Zuge der Querschnittstudie anhand von Cannabinoid-Biomarkern im Urin der Kinder feststellbar war. Da kleine Kinder die meiste Zeit zu Hause verbringen, könnte eine Reduzierung des Cannabisrauchens zu Hause ihre Exposition gegenüber den giftigen und krebserregenden Chemikalien im Cannabisrauch erheblich verringern.

Tripathi O et al.: Exposure to Secondhand Cannabis Smoke Among Children. JAMA Netw Open. 2025 Jan 2;8(1):e2455963 (DOI 10.1001/jamanetworkopen.2024.55963).

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