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Atemwegserkrankungen

Signifikanter Anstieg von Infektionen der oberen Atemwege

2.1.2024

Valide Daten aus Deutschland zur Inzidenz von Infektionen der oberen Atemwege nach der Pandemie wurden kürzlich von einer Arbeitsgruppe um Prof. Dr. med. Karel Kostev, Leiter der Epidemiologie von IQVIA, vorgelegt: Die Ergebnisse der Querschnittstudie mit über 1,8 Mio. ambulanten Patienten zeigen, dass es zwischen 2019 und 2022 bundesweit zu einem starken Anstieg solcher Infektionen gekommen ist.

Die Forscher haben die Anzahl der Patienten mit Infektionen der oberen Atemwege zwischen Januar 2019 und Dezember 2022 anhand der „Disease Analyzer Datenbank“ des Gesundheitsunternehmens IQVIA erfasst. Dieses Tool liefert vollständig anonymisiert Aufschluss zu epidemiologischen Fragestellungen mittels ICD-10-Codierung. Bei der Auswertung wurden die Anzahl entsprechender Diagnosen zu Infektionen der oberen Atemwege pro Praxis und die Dauer der Krankschreibungen pro Person im zeitlichen Verlauf verglichen. Insgesamt wurden in der Analyse 1.872.935 Patienten eingeschlossen, davon 1.403.907 aus Allgemeinarztpraxen und 469.028 aus Kinderarztpraxen. Isgesamt waren 48% der Erkrankten weiblich.

Kinder am häufigsten betroffen

Die Zahl der Patienten mit Infektion der oberen Atemwege pro Praxis im Jahr 2022 war dabei signifikant höher als im Jahr 2019 (732 vs. 464), ein Anstieg um 58 %. Dies galt sowohl für Frauen (56 %) als auch für Männer (60 %). Dabei korrelierte der Anstieg der Zahl entsprechender Diagnosen nach der Pandemie mit dem Alter. Er war bei Personen zwischen 18 und 30 Jahren am höchsten (+22 %) und bei älteren Menschen über 70 Jahren am niedrigsten (3 %). Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren lag der Anstieg in der Altersgruppe von 0 bis 5 Jahren am höchsten (+89 %). Sowohl die Anzahl der Patienten pro Praxis, die aufgrund akuter Atemwegsinfektionen krankgeschrieben wurden (184 vs. 92), als auch die durchschnittliche Dauer der Krankschreibung (+2 Tage), nahmen von 2019 bis 2022 zu.

„Unsere Daten deuten auf einen dramatischen Anstieg der Inzidenz akuter Atemwegsinfektionen in allen demografischen Untergruppen in Deutschland zwischen 2019 und 2022 hin. In erster Linie waren dies nicht weiter spezifizierte Infekte (ICD 10 J06) sowie die Akute Bronchitis (J20)“, erklärt Kostev. „Dieser Effekt war mit einem enormen Einfluss auf die Häufigkeit oder Dauer von Krankschreibungen verbunden.“

Pressemitteilung „Nach Pandemie-Ende: Dramatischer Anstieg an Infektionen der oberen Atemwege“. IQVIA Deutschland, Frankfurt, 4.12.2023 (https://www.iqvia.com/de-de/locations/germany/newsroom/2023/12/nach-pandemie-ende-dramatischer-anstieg-an-infektionen-der-oberen-atemwege). Loosen SH et al.: Prevalence of Upper Respiratory Tract Infections Before, During, and After the COVID-19 Pandemic in Germany: A Cross-Sectional Study of 2 167 453 Outpatients. J Prim Care Community Health. 2023 Jan-Dec;14:21501319231204436 (DOI 10.1177/21501319231204436).

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