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Onkologie

25-Hydroxyvitamin D senkt entzündungsfördernde TNF-α-Serumspiegel

1.9.2023

Nach derzeitiger Studienlage senkt eine regelmäßige Vitamin D3-Einnahme die Wahrscheinlichkeit, an einer Krebserkrankung zu versterben, um ca. 12% (Kuznia S et al., Ageing Res Rev, Juni 2023). Die Ergebnisse einer jetzt von Forschern des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) vorgestellten Metaanalyse zeigen weiter, dass eine Vitamin D-Einnahme bei Menschen, die an Krebs oder Krebsvorstufen leiden, die Serumspiegel des Entzündungsmarkers Tumor-Nekrosefaktors alpha (TNF-α) senken.

Die biologischen Mechanismen, über die Vitamin D den Ausgang einer Krebserkrankung beeinflusst, sind noch weitgehend ungeklärt. Es gibt Hinweise auf einen Einfluss des Vitamins auf entzündungsfördernde Signalwege. „Hohe Spiegel an Entzündungsmarkern sind bei Krebspatienten häufig mit einem ungünstigen Ausgang der Erkrankung verbunden. Dies gilt insbesondere für Darm-, Brust-, Pankreas-, Leber- und Prostatakrebs. Es erscheint daher plausibel, dass eine Vitamin D-Supplementierung den entzündungsfördernden Prozessen entgegenwirkt und damit den Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen kann“, sagt der Epidemiologe und Altersforscher Prof. Dr. med. Hermann Brenner am DKFZ.

Um diese Vermutung zu prüfen, führte seine Gruppe nun eine systematische Literaturrecherche durch, bei der Studien zur Wirkung einer Vitamin D-Supplementierung auf verschiedene Entzündungsmarker zusammengefasst wurden. Die Forscher berücksichtigten dabei 8 Studien. Die insgesamt 592 eingeschlossenen Teilnehmer, die an Krebs oder an Krebsvorstufen litten, waren randomisiert dem Vitamin D-Arm oder dem Placebo-Arm zugewiesen worden.

Personalisierte Vitamin-D-Supplementierung sinnvoll?

Die DKFZ-Forscher fanden bei Studienteilnehmern unter Vitamin D-Substitution deutlich niedrigere Serumspiegel von entzündungsförderndem TNF alpha. Dieses Immunzytokin wird bei so gut wie allen Entzündungen ausgeschüttet und aktiviert eine Vielzahl verschiedener Immunzellen. Für zwei weitere wichtige Botenstoffe, Interleukin 6 und CRP, beobachteten die Forscher ebenfalls niedrigere Spiegel unter Vitamin D-Substitution, jedoch waren die Effekte bei den insgesamt noch sehr begrenzten Patientenzahlen nicht statistisch signifikant.

Eine Einschränkung bisheriger Studien ist, dass alle Patienten die gleiche Dosis erhielten unabhängig von ihrem Ausgangs-Vitamin D-Spiegel. In einer gezielten, dem individuellen Bedarf angepassten Vitamin D-Supplementierung sieht Brenner ein noch deutlich größeres Potential. Hierzu führt sein Team derzeit in Zusammenarbeit mit zahlreichen Kliniken in Deutschland eine große randomisierte Studie durch. Erste Ergebnisse haben bereits gezeigt, dass mit einer solchen personalisierten Vitamin D-Supplementierung der Vitamin D-Mangel sehr zuverlässig ausgeglichen werden kann.

Pressemitteilung „Niedrigere Entzündungsmarker unter Vitamin D-Supplementierung“. Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg, 8.8.2023 (https://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2023/dkfz-pm-23-42-Niedrigere-Entzuendungsmarker-unter-Vitamin-D-Supplementierung.php).
* Gwenzi T et al.: Effects of vitamin D supplementation on inflammatory response in patients with cancer and precancerous lesions: Systematic review and meta-analysis of randomized trials. Clin Nutr. 2023 Jul;42(7):1142-1150 (DOI 10.1016/j.clnu.2023.05.009).

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