Dank der modernen Biologika lässt sich die Krankheitsaktivität bei rheumatischen Erkrankungen deutlich reduzieren. Dennoch kann das Gelenk auch bei niedriger Krankheitsaktivität weiter geschädigt werden. Bei schmerzlosen Gelenkschwellungen wird der orthopädische Rheumatologe jedoch erst hinzugezogen, wenn bereits Gelenk- oder Sehnendestruktionen eingetreten sind, beklagte Prof. Dr. med. Sebastian Seitz (Arnsberg).
Das gilt besonders für die Füße. Denn sie werden nicht vom DAS28 (Disease Activity Score) miterfasst – dem üblichen Score zur Beurteilung der Krankheitsaktivität bei rheumatischen Erkrankungen mit Gelenkbeteiligung. Es kann nämlich eine scheinbar niedrige Krankheitsaktivität attestiert werden, obwohl eine hohe entzündliche Aktivität am Fuß oder an der Hüfte besteht.
Seitz plädiert daher dafür, routinemäßig mindestens eine jährliche Orthopädisch-Rheumatologische Jahreskontrolluntersuchung (ORJ), die auch alle Fuß- und Hüftgelenke umfasst, durchzuführen.
Denn nur durch eine gezielte Befragung und klinische Ganzkörperuntersuchung mit Funktions- und Stabilitätstestung könnten Störungen so früh wie möglich entdeckt werden. Außerdem könnte gegebenenfalls durch einen frühzeitigen gelenkerhaltenden Eingriff eine weitere Schädigung des Gelenkes vermieden werden.