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Dermatologie Kompakt & praxisnah 2022

Ästhetische Medizin

Kleine Injektionen, große Wirkung

Angelika Ramm-Fischer

2.5.2022

Es müssen nicht immer große Eingriffe sein, die Patienten besser aussehen lassen. Auch mit intrakutanen Injektionen kann ein deutlich frischeres Hautbild erzielt werden. Die Palette der dabei verwendeten Substanzen ist groß: Sie reicht von Vitaminen über Hyaluronsäure bis zu thrombozytenreichem Plasma.

Wir alle wollen alt werden, doch keiner möchte alt sein. Vor allem wollen wir nicht alt aussehen. Dabei geht es nicht immer nur darum, tiefe Falten zu beseitigen. Vielmehr soll die sichtbare Haut am Gesicht nicht müde und schlaff erscheinen. Der „Glow“ soll zurückkommen, wie es Dr. med. Liesl Häussermann-Mangold (Oberursel) ausdrückte. Und das lasse sich mit vielen kleinen, oberflächlichen Injektionen erzielen, für die eine Reihe von Substanzen zur Verfügung steht.

Wie Häussermann-Mangold berichtete, verbirgt sich hinter dem Begriff „Mesotherapie“ eine Injektionsbehandlung mit verschiedenen Substanzgemischen, das können Fertig-Lösungen oder auch „Geheimrezepturen“ sein. Unter anderem finden Verwendung: vasoaktive Substanzen (wie Buflomedil, Ginkgo, Theophyllin), unvernetzte Hyaluronsäure, Vitamine und Mineralstoffe (beispielsweise Vitamin C, Vitamin-B-Komplex, Zink, Biotin sowie auch homöopathische Komplexpräparate, Calcitonin oder Thymusextrakt. Die Lösungen werden intrakutan oder oberflächlich subkutan injiziert bzw. infiltriert, wobei gilt: „je oberflächlicher, desto langsamer die Resorption, desto länger die Wirkung“. Prinzipiell sollte wenig, selten, aber am richtigen Ort gespritzt werden.

Alternative aus Eigenblut

Häussermann-Mangold empfiehlt vier bis sechs Sitzungen im Abstand von zwei bis drei Wochen. Die vielen über ein Hautareal verteilten Einspritzungen sollen eine verbesserte Hydratation und Vaskularisation bewirken und die Fibroblasten- und Kollagen-Neogenese anregen. Die Neubildung wird außerdem auch durch die mechanische Alteration durch die vielen kleinen Injektionen bewirkt. Die Einspritzungen bremsen darüber hinaus die Bildung von freien Radikalen und erhöhen den Hautturgor. Die Injektionen können manuell oder mit pistolenartigen Geräten erfolgen, was deutlich zeitsparender ist. Indiziert ist dieser Mesolift vor allem bei allgemeiner Hauterschlaffung, Turgorverlust, Elastorrhexis an Hals und Dekolleté, Photoaging und feinen Fältchen.

Eine andere Möglichkeit, der Haut zu mehr Strahlkraft zu verhelfen, ist die Injektion von thrombozytenreichem Plasma (PRP), das aus dem Blut der Patienten gewonnen wird. Dieses autologe Thrombozytenkonzentrat enthält unter anderem Wachstumsfaktoren wie HGF (Hepatocyte Growth Factor), TGF (Transforming Growth Factor), EGF (Epidermal Growth Factor) und FGF (Fibroblast Growth Factor). Die Wachstumsfaktoren stimulieren die Fibroblasten und mesenchymalen Stammzellen sowie die Produktion von körpereigener Hyaluronsäure. Die PRP-Injektion, die in der Laienpresse auch gelegentlich als Vampirlift bezeichnet wird, setzt Häussermann-Mangold vor allem gegen Photoaging, Nikotinaging, Krähenfüße und kleine Fältchen ein.

Vortrag „PRP, FGF, PDT: Alternative Ansätze zur Oberflächen-Rejuvenation mit Mesotherapie“ von Dr. med. Liesl Häussermann-Mangold

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