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Kongress-Ticker

Onkoderm

Fortgeschrittenes Basaliom – was tun?

Dr. med. Christine Adderson-Kisser

15.5.2025

Es passiert nur selten, aber auch Basaliome können metastasieren oder sind so lokalisiert, dass eine operative Entfernung nicht möglich ist. Mittlerweile hat sich mit den Immuntherapeutika die Palette der medikamentösen Optionen auch bei fortgeschrittenen Basalkarzinomen erweitert.

Die Therapie bei einem Basaliom: exzidieren! Doch so einfach ist das nicht immer. Mittlerweile sind – wenn auch sehr selten – metastasierende Basalzellkarzinome (BZK) dokumentiert worden, wie Prof. Dr. med. Hjalmar Kurzen (Freising) berichtete. Die Prävalenz liegt bei 0,0028–0,55 %. Und auch lokal fortgeschrittene oder multiple Basaliome werden vermehrt diagnostiziert. Auf der Suche nach Alternativen bzw. Begleittherapien zur OP stehen verschiedene Methoden – Bestrahlung, Chemotherapie oder Elektro-Chemotherapie – zur Verfügung. Bei den Immuntherapeutika sind die jüngsten Vertreter die Hedgehog-Inhibitoren (HHI) Vismodegib und Sonidegib, die zusammen eine Ansprechrate von 64,9 % haben [1].

Wenn auch die Hedgehog-Inhibitoren nicht ausreichend wirken, könnte Cemiplimab noch eine Option sein. Cemiplimab richtet sich gegen das Transmembranprotein „Programmed cell death protein 1“, kurz PD-1. Die Hemmung des Rezeptors führt zu einer erhöhten Aktivität des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe und damit auch gegen das Tumorgewebe. In einer Phase-II-Studie bei Personen mit metastasiertem BZK, bei denen die HHI versagt hatten, konnte mit diesem PD-1-Hemmer bei 63 % eine Krankheitskontrolle erreicht werden, so Kurzen [2]. Der Nachteil: Cemiplimab verursachte bei 21 % der Patientinnen und Patienten immunvermittelte Nebenwirkungen wie Hypo- oder Hyperthyreose oder Pneumonitis. Wie Kurzen anmerkte, träten diese Nebenwirkungen allerdings bei Älteren seltener und weniger ausgeprägt auf – vermutlich aufgrund des ohnehin eingeschränkt arbeitenden Immunsystems.

Künftige Option: Intraläsionale Therapien

Eine elegante Behandlungsoption – besonders für schwierig zu exzidierende Basaliome – sind intraläsionale Injektionen. Wie Kurzen berichtete, könnte hier der Off-Label-Einsatz von Interferon-α eine Möglichkeit sein. Von 58 Läsionen, in die 3 × pro Woche über 3 Wochen Interferon-α-2b injiziert worden war, heilten 54 (93,1 %) vollständig ab. In der Kontrollgruppe mit OP waren nur 89 % der BZK vollständig verschwunden. Nach einem Jahr konnte in beiden Gruppen kein Rezidiv festgestellt werden [3].

Auch mit intraläsionalen Methotrexat-Injektionen seien laut Kurzen Erfolge beim BZK zu erzielen [4]: 20 Personen mit BZK erhielten je 1 ml einer 25-mg/ml-MTX-Lösung in das Basaliom. Es erfolgten maximal 4 Sitzungen im Abstand von jeweils 2 Wochen. Das Ergebnis: Bei 40 % der Behandelten ging das Basaliom um mindestens 50 % zurück, bei 35 % kam es zur Teilremission, 25 % sprachen nicht an. Damit könnten MTX-Injektionen auch als adjuvante Therapie eingesetzt werden, z. B. um große Basaliome zu verkleinern und so operabel zu machen.

  1. Nguyen A et al., Am J Clin Dermatol 2023; 24: 359–74
  2. Lewis KD et al., Ann Oncol 2024; 35: 221–8
  3. Maleki M et al., Expert Rev Anticancer Ther 2023; 23: 753–60
  4. Khashaba SA et al., Dermatol Ther 2022; 35: e15315

Vortrag „Onkoderm – Update: Systemtherapie von Keratinozytenkrebs in der dermatologischen Praxis”

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