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Kongress-Ticker

Aktinische Keratosen

Photodynamische Therapie bei komplizierten Fällen

19.5.2025

Welche Formen der aktinischen Keratose (AK) sich therapeutisch als „harte Nuss“ erweisen können, lässt sich an Besonderheiten hinsichtlich Ausbreitung, Lokalisation und Ausprägung festmachen. Außerdem können Komorbiditäten hohe Hürden sein. Doch es gibt Möglichkeiten, sie zu überwinden.

Berufsbedingte Exposition, Immunsuppression und Grunderkrankungen können AK an besonderen Lokalisationen wie Handrücken, Extremitäten, Dekolleté, Rücken, Lippen und Lidern begünstigen. Gerade an den Handrücken heilten AK schlecht, gleichzeitig seien viele topische und für die photodynamische Therapie (PDT) geeignete Präparate nur für Gesicht und Kopfhaut zugelassen, berichtete Dr. med.

Berenice Lang (Frankfurt). Für Aminolevulinsäure-Gel, Fluorouracil(FU)-Creme und FU/Salicylsäure-Lösung gelte diese Begrenzung dagegen nicht.

Besonders ausgebreitete Befunde sprächen auf Kombinationen aus physikalischer Therapie und ­topischen/chirurgischen Verfahren gut an. So erreiche man auch bei sehr vielen AK-Läsionen an den Händen (Olsen I–III) mittels BF-200 ALA und PDT eine Gesamtabheilungsrate von 90 % und eine läsionsbezogene 1-Jahres-Rezidivrate von 30 % [1,2].

Bei besonderen Lokalisationen sei fast immer eine intensivierte Therapie nötig: mehrere Sitzungen, verkürzte Intervalle, multimodale Verfahren oder lasergestützte PDT. Das Erwärmen der Haut während der Inkubation verbessere neuen Daten zufolge zudem eine PDT an den Extremitäten [3,4].

Bei AK mit besonderer Ausprägung wie Hyperkeratosen, Belägen oder Wunden empfahl Lang eine PDT-Vorbereitung: Hyperkeratosen können mittels abrasiver Pads oder Kürettage entfernt, die häufig klebrigen Krusten älterer Menschen mit keratolytischer Creme gelöst werden. Das Lasern ausgeprägter Befunde vorab stimuliert die Kollagensynthese und penetriert die Haut, sodass sich der Photosensibilisator besser verteilt. Gut zu wissen: Salicylsäure schwächt die PDT-Wirksamkeit, Urea eine Woche vor PDT wirkt sich günstig aus. Bei nicht heilenden Wunden und Feldkanzerisierung mit PDT in der Vorgeschichte müsse man zwischen Wundheilungsstörung, Tumorprogression und Kombinationsbefunden differenzieren, so Lang. Dazu seien Biopsien sinnvoll. Eine PDT verbessere zudem auch die Wundheilung.

Bei Immunsuppression entstehen AK bereits im jungen Alter, eine intensivierte Therapie sei hier von Vorteil. In Studien heilten die Läsionen bei 40–77 % von 242 Organtransplantierten vollständig nach PDT mit Methylaminolevulinat-Creme +/- ablative fraktionierte Lasertherapie (Diclofenac: 21 %, 5-FU: 11 %, Imiquimod [off-label]: 28–62 %) [5]. Von 8 Nierentransplantierten mit Basalzellkarzinom, AK oder Morbus Bowen zeigten 75 % ein Ansprechen auf eine PDT mit BF-200 ALA [6].

Nicht zuletzt sei gerade für komorbide, immobile und/oder demente Menschen (und ihre Pflegenden)eine One-Stop-Shot-Option günstig, z. B. die Tageslicht-PDT. Insgesamt eigne sich die PDT also als exzellente Methode für die harten Nüsse in der AK-Therapie, resümierte Lang.

  1. Richard MA et al., JEADV 2018; 32: 339–46
  2. Ulrich M et al., Photodiagnosis Photodyn Ther 2024; 49: 104280
  3. Willey A et al., Dermatol Surg 2014; 40: 1094–102
  4. Tyrrell JS et al., Br J Dermatol 2011; 164: 1362–8
  5. Heppt MV et al., Br J Dermatol 2019; 180: 43–50
  6. González-Guerra E et al., Photodiagnosis Photodyn Ther 2024; 45: 103882

Vortrag „Wie knacke ich die harte Nuss? Herausforderungen bei der PDT“

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