Hauterscheinungen an sichtbaren und sensiblen Arealen gelten als besonders belastend für Betroffene. Gerade hier sind schnell wirksame Therapeutika gefragt, deren Ansprechen langfristig aufrechterhalten werden kann. Die neuesten Daten dazu für die atopische Dermatitis und das chronische Handekzem.
„Atopische Dermatitis an Head & Neck ist nicht nur sehr belastend für die Betroffenen, sondern auch therapeutisch herausfordernd“, betonte Prof. Dr. med. Matthias Augustin (Hamburg) in seinem Vortrag. Mit Tralokinumab kann gerade in diesen Arealen eine lang anhaltende Kontrolle erreicht werden, wie eine Post-hoc-Analyse der Langzeitstudie ECZTEND zeigte: 80,6 % der Patientinnen und Patienten erreichten darunter einen über 4 Jahre stabilen Head&Neck-EASI-75. „Bei Dupilumab hingegen sehen wir, dass verschiedene Körperregionen ansprechen, der Head&Neck-Bereich nach 2 Jahren unter Dupilumab jedoch das schlechteste Ansprechen zeigte“, resümierte Augustin. Die Real-World-Daten für Tralokinumab bestätigen das gute Ansprechen im Genitalbereich: Nach 3 Monaten waren 67 % erscheinungsfrei. „Gerade im Genitalbereich, der besonders vulnerabel ist – im Hinblick auf Lebensqualität, Schlaf und Sexualität –, profitieren die Patienten von einem schnellen Ansprechen“, schlussfolgerte Augustin. Hinsichtlich der Wirksamkeit am ganzen Körper zeigten die zugelassenen Biologika in einer MAIC-Analyse zur Wirksamkeit in der Erhaltungstherapie ein insgesamt vergleichbares Ansprechen ohne signifikante Unterschiede – zwischen Tralokinumab und Lebrikizumab in allen Endpunkten zu Woche 52, zwischen Tralokinumab und Dupilumab beim EASI-75 zu Woche 32 bei signifikant besserer Lebensqualität (DLQI) unter Tralokinumab.
Chronisches Handekzem: Sprunginnovation
Auch in einer anderen Region führt eine chronische Entzündung der Haut zu hohem Leidensdruck: den Händen. Mit dem topischen pan-JAK-Inhibitor Delgocitinib steht Erwachsenen mit mittelschwerem bis schwerem chronischen Handekzem (CHE), bei denen topische Kortikosteroide (TCS) nicht ausreichen oder geeignet sind, die erste Lokaltherapie zur Verfügung. „Delgocitinib erweitert das therapeutische Spektrum für die topische Behandlung des CHE grundlegend“, so Prof. Dr. med. Andrea Bauer (Dresden). Augustin ergänzte: „Als erste topische Therapieoption beim CHE kann man Delgocitinib als Sprunginnovation bezeichnen.“ Dass die signifikante Verbesserung des Schweregrades alle Formen bzw. Subtypen des CHE betrifft, zeigen aktuelle Daten der offenen Verlängerungsstudie DELTA 3, in der 56,4 % ein HECSI-75-Ansprechen in Woche 52 erreichten – mit den besten Werten für das irritative Handekzem, gefolgt vom allergischen. Dabei ist Delgocitinib auch bei langfristiger Anwendung gut verträglich, die systemische Exposition nur minimal. In der Head-to-Head-Studie DELTA FORCE zeigte sich das topische Delgocitinib im Vergleich zum systemischen Alitretinoin beim schweren CHE sogar überlegen. „Damit ist Delgocitinib beim CHE definitiv vor Alitretinoin positioniert“, resümierte Bauer. Es schließt die therapeutische Lücke zwischen den TCS, die nur kurzzeitig eingesetzt werden sollten, und Alitretinoin, das nur für das schwere CHE indiziert ist.
Firmensymposium „Handeln mit Köpfchen: Update Chronisches Handekzem und Atopische Dermatitis“ (Veranstalter: LEO Pharma GmbH)