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Kongress-Ticker

Leitlinien-Update

Was ist neu in der Therapie der Onychomykose?

25.7.2023

Ein breiteres Erregerspektrum, die Frage nach Kriterien für die Mono- oder Kombinationstherapie und die Möglichkeiten für mehr Therapietreue sind Themen, die Eingang in die Empfehlungen der überarbeiteten S1-Leitlinie „Onychomykose“ gefunden haben und von Dr. med. Dieter Reinel (Hamburg) zusammengefasst wurden.

Der Anteil der Dermatophyten als Auslöser der ­Onychomykose liege nur noch bei 68 %, so Reinel, was zu einem guten Teil darauf zurückzuführen sei, dass es mehr Patienten mit Migrationshintergrund gebe, die aus wärmeren Ländern stammen. Daher sei für die Behandlung der Onychomykose der Erregernachweis relevant und habe einen entscheidenden Einfluss auf den Therapieerfolg. Neben den klassischen ­Onychomykose-Erregern Trichophyton spp. und ­Epidermophyton floccosum spielten besonders Schimmelpilze wie  Scopulariopsis brevicaulis, ­Acremonium spp., Aspergillus spp. und Fusarium spp. eine Rolle.

Ist die Erregerbestimmung nicht zuverlässig möglich, sollte laut Leitlinie eine Kombination aus systemischer und topischer Therapie erfolgen. „Antimykotische Kombinationstherapien sind der alleinigen Gabe eines oralen Antimykotikums überlegen und können einen Beitrag dazu leisten, die hohen Rezidivraten von 20–25 % nach alleiniger oraler Therapie zu reduzieren“, erläuterte Reinel. Bei leichtem Befall der Nägel (max. 40 % der Nagelfläche an max. 3 Zehennägeln) ist gemäß Leitlinie eine alleinige ­topische Therapie ausreichend. Reinel empfiehlt ­generell ein Anfeilen der Nägel vor dem Auftragen des topischen Antimykotikums, auch wenn dies in den Fachinformationen der einzelnen Produkte nicht einheitlich empfohlen wird. „Zum einen kann die Wirkstoffpenetration verbessert und zum anderen erkrankte Nagelbestandteile mechanisch entfernt werden“, erklärte er. Laut Leitlinie sollte das Anfeilen einmalig vor der ersten Anwendung erfolgen.

Neben der Wirksamkeit des Arzneimittels sei aber vor allem die Therapietreue der Patienten entscheidend für den Behandlungserfolg. „Vor Beginn der Behandlung sollten […] Patienten darüber informiert werden, dass die Therapie bis zur vollständigen Heilung Monate dauern kann und mindestens, bis der Nagel durch normales Wachstum ersetzt ist“, so Reinel. Und das könne bei einem Befall der Fuß­nägel ein ganzes Jahr dauern. Daher sei die Anwenderfreundlichkeit der eingesetzten Topika von nicht ­unerheblicher Bedeutung. Eine Applikation, die nur einmal wöchentlich statt täglich erfolgt, wird laut einer Anwenderbefragung mit 305 Teilnehmern von 80 % bevorzugt. Benutzt wurde hierfür ein Nagellack mit Amorolfin 5 %, der im Gegensatz zu wasserlöslichen Galeniken nur einmal in der Woche aufgetragen werden muss und nach dem Trocknen wasserfest ist. Zudem ist der Amorolfin-Lack breit einsetzbar, da gegen alle relevanten Onychomykose-­Erreger wirksam, und eignet sich sowohl für die Mono- als auch für die Kombinationstherapie. Laut Fachinformation und Leitlinie kann Amorolfin 5 % mit systemischen Antimykotika wie Terbinafin oder Itraconazol kombiniert werden, seine additiven und synergistischen Effekte wurden vom BfArM bestätigt. Ein weiterer Vorteil des Amorolfin-Lacks: gemäß Leitlinie ist die topische Monotherapie bis zu einem Befall von 80 % der Nagelfläche ohne Matrixbeteiligung möglich und empfohlen.

Mittagssymposium „Die neue Onychomykose-Leitlinie: Die wichtigsten Neuigkeiten und Empfehlungen“ (Veranstalter: Galderma Laboratorium GmbH)

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