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Kongress-Ticker

Atopische Dermatitis

Therapielandschaft im Wandel

25.7.2023

Immer noch gibt jeder zweite Patient mit atopischer Dermatitis (AD) an, dass seine Therapie nicht ausreiche. Die Entschlüsselung des komplexen Krankheitsbildes und der Ausbau der Therapieoptionen sind daher essenzielle Schritte auf dem Weg zur besseren Krankheitskontrolle. Eine mögliche Option steht bereits in den Startlöchern.

Prof. Dr. med. Stephan Weidinger (Kiel) nannte in seinem Referat das Kind beim Namen, als er die AD als Volkskrankheit bezeichnete: „In Europa leiden 4–5 % der Erwachsenen und etwa 10 % der Kinder an einer AD, davon etwa die Hälfte an mittelschweren bis schweren Formen“, so Weidinger. Damit handele es sich um die häufigste chronisch-entzündliche Hauterkrankung überhaupt. Durch den intensiven Juckreiz und die rezidivierenden Ekzeme komme es zu einer hohen Krankheitslast. Ätiologisch betrachtet, gelte besonders IL-13 als ein Treiber der Typ-2-Entzündung im Zielgewebe Haut und werde altersunabhängig überexprimiert, was in älteren und neueren Studien gezeigt wurde [1,2]. Laut Weidinger sei das Krankheitsgeschehen „kompliziert, komplex, variabel“.

Neuzulassung für Lebrikizumab erwartet

Die biologischen Therapieoptionen der AD erfahren mit der noch für dieses Jahr zu erwartenden Zulassung des monoklonalen Antikörpers Lebrikizumab eine Erweiterung. Lebrikizumab bindet an IL-13 und konnte in den Phase-III-Studien ADvocate 1 und ADvocate 2 Wirksamkeit und Verträglichkeit nachweisen, wie Prof. Dr. med. Diamant Thaçi (Lübeck) informierte (s. dazu auch S. 58).

Lebrikizumab wird Therapiespektrum bei atopischer Dermatitis erweitern.

In ADvocate 1 erreichten von Baseline bis Woche 16 unter 250 mg Lebrikizumab alle 2 Wochen 43,1 % der Patienten eine Verbesserung im Investor‘s Global Assessment (IGA) um ≥ 2 Punkte (Placebo: 12,0 %) auf IGA 0/1 (erscheinungsfrei/fast erscheinungsfrei), in ADvocate 2 lagen diese Werte bei 33,2 % und 10,9 %. Der Prozentsatz der Studienteilnehmer, die eine Reduktion von ≥ 75 % im Eczema Area and ­Severity Index (EASI-75) von Baseline bis Woche 16 erreichten, lag in ADvocate 1 bei 59,3 % (Placebo: 16,4 %) und in ADvocate 2 bei 50,8 % (Placebo: 15,2 %). Nach 52 Wochen erhöhte sich der IGA-Score in ADvocate 1 unter 250 mg Lebrikizumab Q2W auf 75,8 % und unter Q4W auf 74,2 % (ADvocate 2: 64,4 % bei Q2W; 80,6 % bei Q4W).

Wie dringend hochwirksame Therapien in unserem Gesundheitssystem gebraucht werden, zeigte PD ­Dr. med. Alexander Zink (München) anhand von aus dem Jahr 2021 stammenden Posterdaten: demnach sagen 55 % der Befragten über die erhaltene Therapie, dass sie „nicht hilft“. Die Qualität der dermatologischen Versorgung von AD-Patienten – gemessen am Schweregrad (SCORAD), der mittleren Lebensqualität (DLQI) sowie dem Anteil der Patienten mit starker Einschränkung der Lebensqualität (DLQI > 10) – hat nach Darstellung Zinks in den vergangenen 10 Jahren keine Verbesserung erfahren [3].

1 Renert-Yuval Y et al., J Allergy Clin Immunol 2021; 147: 1174–90
2 Esaki H et al., J Allergy Clin Immunol 2016; 138: 1639–51
3 Langenbruch A et al., Hautarzt 2021; 72: 1079–89

Mittagssymposium „Therapielandschaft im Wandel: ein UpdADte“ (Veranstalter: Almirall Hermal GmbH)

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