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Dermatologie

Heller Hautkrebs

Weitere Therapiemöglichkeiten mit Pembrolizumab?

Dr. rer. nat. Christine Reinecke

Die Diagnose „weißer Hautkrebs“ nimmt immer mehr zu. Welchen Fortschritt gibt es in der Therapie? In den USA ist der Checkpoint-Inhibitor Pembrolizumab auch für das kutane Plattenepithelkarzinom zugelassen.

Beim weißen Hautkrebs, Basalzellkarzinom und Spinaliom, hat sich die Zahl der Betroffenen von 2010 auf 2020 fast verdoppelt, und zwar um plus 93%, so die Versichertendaten der Kaufmännischen Krankenkasse ‒ KKH. Hautkrebs zählt zu den häufigsten Tumorarten in Deutschland. Mehr als 220.000 Menschen erkranken jedes Jahr neu daran, wobei die Inzidenz vom Alter abhängt. Der Grund: durch die Abnahme der schützenden Ozonschicht und den generell heißeren Sommern steigt die UV-Belastung, dazukommen Risikofaktoren wie Hauttyp, familiäre Vorbelastung und Solarienbesuche [1]. Systemisch wird der helle Hautkrebs mit Hedgehog-Inhibitoren und mit Checkpoint-Inhibitoren behandelt. Dennoch beträgt die Mortalität  bei Fernmetastasen 70% bei Rückfallquoten von 15 bis 28% [2].
Anfang Juli 2021 erhielt Pembrolizumab die Zulassungserweiterung durch die US-amerikanische Food and Drug Administration zur Monotherapie bei lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom der Haut (cSCC), das nicht operiert oder bestrahlt werden kann. Pembrolizumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der die Wechselwirkung zwischen dem programmierten Zelltod-Rezeptor-1 (PD-1) und dessen Liganden (PD-L1 und PD-L2) blockiert. Dadurch werden T-Lymphozyten aktiviert, die auf Tumorzellen und gesunde Zellen einwirken [3].
Die Zulassung in den USA basiert auf Daten der zweiten Interimsanalyse der Studie KEYNOTE-629 (Phase II).

Relevantes Ansprechen und gute Krankheitskontrolle

Die Patienten erhielten 200mg Pembrolizumab intravenös alle drei Wochen. Primärer Endpunkt war die objektive Ansprechrate gemäß RECIST Version 1.1. Sekundäre Endpunkte waren: Ansprechdauer, Krankheitskontrolle, progressionsfreies Überleben und Sicherheit. Die 105 eingeschlossenen Patienten der rezidivierenden/ metastasierenden Kohorte hatten ein durchschnittliches Follow-up von 11,4 Monaten (0,4‒16,3 Monate). Die objektive Ansprechrate betrug 34,3% (95%-KI 25,3‒44,2%), komplettes Ansprechen bei vier Patienten, partielles Ansprechen bei 32 Patienten. Die Krankheit wurde in 52,4% kontrolliert (95%-KI 42,4‒62,2%). Die durchschnittliche Ansprechdauer wurde nicht erreicht (2,7‒13,1 + Monate; „+“ bezieht sich auf das fortlaufende Ansprechen bei Ende der Dateneingabe). Das mittlere progressionsfreie Überleben betrug 6,9 Monate (95%-KI 3,1‒8,5 Monate). Das mittlere Gesamtüberleben wurde nicht erreicht (95%-KI 10,7 Monate bis nicht erreicht). Behandlungsbedingte Nebenwirkungen traten in 66,7% auf (n=70), Nebenwirkungen von Grad 3‒5 traten in 5,7% (n=6) der Patienten auf. Pembrolizumab bietet damit einen therapeutischen Nutzen und eine effektive Behandlung für Patienten mit rezidivierendem/metastasierendem cSCC [2]. 

1 https://www.kkh.de/presse/pressemeldungen/achtung-sonne-hautkrebs-nimmt-zu

2 Grob JJ et al., J Clin Oncol 2020 Sep 1; 38 (25): 2916‒2925, DOI 10.1200/JCO.19.03054

3 Pressemitteilung Pembrolizumab in USA auch für weißen Hautkrebs zugelassen, Merck KGaA, Juli 2021

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