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Allgemeinmedizin

Humanes Immundefizienz-Virus

Erste lang wirksame Injektionstherapie verfügbar

Die HIV-Therapie hat sich stark gewandelt, von einem Mehrtablettenregime zu einer Tablette am Tag. Nun steht Patienten eine Behandlung zur Verfügung, die es erstmals ermöglicht, lang wirksame Injektionen nur alle zwei Monate zu erhalten.

Die Behandlung von Patienten, die sich mit dem humanen Immundefizienz-Virus Typ 1 (HIV-1) angesteckt haben, hat große Fortschritte gemacht. Das ist sehr wichtig, denn behandelte Menschen stecken nicht mehr an. Auch schreitet die Erkrankung nicht voran und bestenfalls entwickeln die HI-Viren keine Resistenzen. Jedoch scheuen viele Patienten die tägliche Medikamenteneinnahme. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich. Vor allem werden die Erkrankten durch die tägliche Einnahme an die Infektion erinnert. Seit dem 1. Mai 2021 ist in Deutschland die erste lang wirksame Injektionstherapie als alternative HIV-Therapieoption verfügbar: Cabotegravir in Kombination mit Rilpivirin. Es ist für die Behandlung von Infektionen mit dem humanen Immundefizienz-Virus Typ 1 bei Erwachsenen, die virologisch supprimiert (HIV-1-RNA <50 Kopien/ml) und auf einem stabilen antiretroviralen Regime eingestellt sind, indiziert. Somit steht den Patienten nun eine wirksame antiretrovirale Therapie mit längeren Dosierungsintervallen bereit. Um mögliche Nebenwirkungen und Verträglichkeiten zu beurteilen beginnt die Therapie mit einer oralen Einleitungsphase von mindestens 28 Tagen; die Initiierungsphase, in der Cabotegravir- und Rilpivirin-Injektionen intramuskulär verabreicht werden, folgt in den zweiten oder dritten Monaten. Ab dem fünften Monat erfolgen diese alle zwei Monate.
Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der Phase-III-Studien ATLAS-2M, ATLAS und FLAIR. Die Auswertungen der Ergebnisse zeigen, dass Injektionen von Cabotegravir und Rilpivirin, die im Abstand von zwei Monaten verabreicht werden, bei virologisch supprimierten Erwachsenen, im Vergleich zu monatlichen Injektionen beider Substanzen virologisch nicht unterlegen sind. Zu Woche 96 waren 91,0% der Studienteilnehmer im 2M (zweimonatlichen)-Arm und 90,2% im 1M (monatlichen)-Arm virologisch supprimiert (primärer Endpunkt zu Woche 48: 94,3% im 2M-Arm bzw. 93,5% im 1M-Arm). Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (SAE) waren selten, 6% der Teilnehmer im zweimonatlichen und 5% im monatlichen Arm. In 3% bzw. 4% der Fälle kam es zu Therapieabbrüchen aufgrund unerwünschter Ereignisse. Auch Reaktionen an der Injektionsstelle (ISR) wie Rötung oder Schmerz waren leicht oder mäßig und hielten im Median drei Tage an. In den Studien ATLAS und FLAIR zeigte sich eine nicht unterlegene Wirksamkeit der einmonatlichen Injektionen im Vergleich zu einer oralen Therapie.
Auch in der Studie LATTE-2 (Phase-IIb-Studie) konnte ein hohes virologisches Ansprechen und gute Verträglichkeit für zweimonatliche und monatliche Injektionen von Cabotegravir und Rilpivirin gezeigt werden. Insgesamt zogen 98% der Studienteilnehmer die Injektionen der täglichen oralen antiretroviralen Therapie der oralen Einleitungsphase vor.
Diese Art der Behandlung kann den Patienten mehr Freiheit und Selbstbestimmung in ihrem Leben bieten, denn sie passt sich mehr ihren Bedürfnissen an. Langwirksame Regime sind die Zukunft der modernen HIV-Therapie.

Digitale Launch-Pressekonferenz „Highlight aus der HIV-Forschung: ViiV Healthcare macht die erste lang wirksame Injektionstherapie verfügbar“ (Veranstalter: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG), April 2021

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