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Allgemeinmedizin

Bispezifischer Antikörper

Neuer Therapieansatz bei multiplem Myelom

27.3.2024

Der Bedarf an wirksamen Therapien ist bei rezidiviertem und refraktärem multiplen Myelom groß: Ein neuer bispezifischer Antikörper führte in Studien zum tiefen und dauerhaften Ansprechen.

Mit jährlich rund 7 000 bis 8 000 Neudiagnosen in Deutschland zählt das ­multiple Myelom (MM) zu den häufigsten hämatologischen Krebserkrankungen. Die meisten Patientinnen und Patienten sind bei Diagnose > 70 Jahre alt, ­Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen [1]. „Kennzeichnend für die Erkrankung ist die Ansammlung von Mutationen, die zunehmend zu ­Therapieresistenzen und häufigen Rezidiven führt. Somit ist das Überleben der Patientinnen und Patienten zwangsläufig dadurch limitiert, dass uns ab einem gewissen Punkt wirksame Optionen ausgehen“, sagte Prof. Dr. med. ­Hermann Einsele (Würzburg). In höheren Therapielinien würden die Behandlungs- und Kombinationsoptionen zudem sehr komplex. Eine Monotherapie könne dazu beitragen, das Therapiekonzept zu vereinfachen.

Seit Dezember 2023 ist nun der bispezifische, gegen das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) und gegen CD3 gerichtete Antikörper Elranatamab zugelassen. Das tumorassoziierte Antigen BCMA wird auf der Oberfläche von Myelom­zellen exprimiert und dient Elranatamab als Angriffspunkt. Darüber hinaus bindet der Antikörper den CD3-Rezeptor auf der Oberfläche von T-Zellen. Die Bindung von CD3 und BCMA ermöglicht es Elranatamab, T-Zellen in die Nähe von Myelomzellen zu bringen, wodurch es zu einer Aktivierung der ­T-Zellen kommt, die anschließend eine Lyse und den Tod der Myelomzellen durch ­sezernierendes Perforin und Granzyme bewirken.

Tiefes Ansprechen und einfache Anwendung

Daten der Phase-II-Studie MagnetisMM-3 zeigen ein deutliches Ansprechen bei stark vorbehandelten Patientinnen und Patienten mit MM (n = 123) [2]. Alle Studienteilnehmer und -teilnehmerinnen hatten zuvor mindestens 3 Therapien, darunter einen immunmodulatorischen Wirkstoff, einen Proteasom-Inhibitor und einen Anti-CD38-Antikörper erhalten. Die Analyse ­ergab eine objektive Ansprechrate von 61 % und eine Wahrscheinlichkeit von ca. 72 % für die Aufrechterhaltung des Ansprechens über einen Zeitraum von 14,7 Monaten. Elranatamab wird als gewichtsunabhängige fixe Dosis subkutan verabreicht – dies kann ambulant erfolgen. „Die ­subkutane Gabe bedeutet eine enorme Erleichterung für uns Ärztinnen und Ärzte in der ­klinischen ­Praxis und deutlich weniger Einschränkungen für unsere ­Patientinnen und ­Patienten, was sich positiv auf die Lebensqualität auswirkt“, ­berichtete Prof. Dr. med. Marc-Steffen Raab (Heidelberg).

Nach einer Step-up-Dosierung erfolgt die Injektion ab der zweiten Behandlungswoche einmal wöchentlich. Liegt ein Ansprechen vor, kann die Dosierung nach Woche 24 auf eine zweiwöchentliche Gabe reduziert werden. Dadurch reduzieren sich die Besuche in der Klinik bzw. Praxis und die ­Betroffenen ­können von einer möglicherweise verlängerten Langzeit­verträglichkeit der Therapie profitieren. Bei 80 % der Studienteilnehmer und -teilnehmerinnen, die auf eine zweiwöchentliche Gabe umgestellt wurden (n = 50), blieb das ­Ansprechen nach der Umstellung aufrechterhalten oder verbesserte sich ­sogar: 38 % erzielten nach der Umstellung eine Komplettremission [2].

  1. Deutsches Krebsforschungszentrum DKFZ: Multiples Myleom (Knochenmarkkrebs); 2022; Stand: 29.01.2024; verfügbar unter: https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/mulitplesmyelom/index.php
  2. Lesokhin AM et al., Nat Med 2023; 29: 2259–67

Virtuelle Fachpressekonferenz „Neues zu Behandlungsoptionen für Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem Multiplen Myelom (r/r MM)“ (Veranstalter: Pfizer Pharma GmbH), Januar 2024

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