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Meditation

Stille, Klarheit, waches Gewahrsein ohne Ich-Gefühl

Bei der auch in der Medizin als Element z. B. der Integrativen Onkologie empfohlenen Meditation kann der Zustand eines „reinen Bewusstseins“ erlebt werden, in dem das Bewusstsein also als solches wahrgenommen wird.

Dieser Zustand wird zwar von Mensch zu Mensch unterschiedlich erlebt, es gibt aber offenbar Empfindungen, die spezifisch für ihn sind, und auch Wahrnehmungen, Gefühle und Gedanken, die als solche unspezifisch sind und lediglich begleitend auftreten können.
Dies untersuchten Prof. Dr. Thomas Metzinger, Philosophisches Seminar Johannes Gutenberg-Universität Mainz, und Dr. Alex Gamma, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich, mittels eines neuartigen Online-Fragebogens mit mehr als hundert Fragen, der von Tausenden Meditierenden weltweit beantwortet wurde. „Forschungsziel war für uns aber nicht, mehr über Meditation zu erfahren, sondern mehr über das menschliche Bewusstsein“, sagte Metzinger in einer Pressemitteilung. „Unsere Arbeitshypothese war, dass das reine Bewusstsein die einfachste Form des bewussten Erlebens ist. Und unser Ziel war es, von dieser Hypothese ausgehend ein Minimalmodell des menschlichen Bewusstseins zu entwickeln.“
Anhand der Analyse von 1.400 ausgefüllten Online-Fragebögen konnte konkretisiert werden, dass ein reines Bewusstsein typischerweise von folgenden Faktoren  beschrieben wird: beispielsweise einem Empfinden von Stille, Klarheit und wachem Gewahrsein ohne Ich-Gefühl zu sein, so Metzinger. Eher unspezifisch sei hingegen das Erleben von Zeit, Anstrengung oder Verlangen, das durchaus begleitend bei der Meditation auftreten könne.
Die Bedeutung solcher Einsichten in der Medizin ergibt sich aus einer Vielzahl von Studien, die Meditation als adjuvantes Therapieverfahren zum Beispiel in der Onkologie untersucht haben und mehrheitlich empfehlen. Beispielsweise die Leitlinien der US-amerikanischen Krebsgesellschaft ASCO zur Integrativen Therapie bei Brustkrebs, in der Meditation ausdrücklich als Verfahren zur Verbesserung der Lebensqualität empfohlen wird [1,2]

1 Lymann GH et al., J Clin Oncol, 2018

2 Gamma A, Metzinger T. PLoS One 2021, Jul 14; 16: e0253694, doi: 10.1371/journal.pone.0253694; PMID 34260614

Pressemitteilung Johannes Gutenberg-Universität, Mainz, Juli 2021

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