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Erforschung von Erbkrankheiten

Scheinvaterschaften wohl seltener als oft vermutet

Über die Häufigkeit von Scheinvaterschaften („non-paternity“, „misattributed paternity“) berichtet die wissenschaftliche Literatur höchst unterschiedlich – die Raten liegen zwischen < 1 % bis zu deutlich > 10 %.

Einer schwedischen Analyse von 1,95 Millionen Familien mit Kindern (hauptsächlich zwischen 1950 und 1990 geboren) zufolge, ist die Häufigkeit der falschen Vaterschaftszuordnung, bei der der vermutete Vater also nicht der biologische Vater ist, in Schweden niedrig und nimmt ab. In der im „Journal of Internal Medicine“ publizierten Arbeit betrug die Gesamtrate der falsch zugeschriebenen Vaterschaften 1,7 %, wobei die Raten in den letzten Jahrzehnten näher an 1 % lagen. Die Analyse fußte auf landesweiten Daten zu AB0-Blutgruppen und einem ebenfalls landesweiten Register von Familienbeziehungen. Die Autoren weisen darauf hin, dass die Häufigkeit von Scheinvaterschaften (und daraus resultierenden „Kuckuckskindern“) über die allgemeine wissenschaftliche und gesellschaftliche Relevanz hinaus Auswirkungen auf Studien zu Erb- oder klar erblich mitbedingten Krankheiten haben könnte. Die Ergebnisse der Studie deuten jedoch darauf hin, dass die geringe Rate falscher Vaterschaftszuweisungen, die in anderen europäischen Populationen eine ähnliche Größenordnung hat, wohl keine großen Auswirkungen auf solche Untersuchungen hat.

Dahlén T et al.,  The frequency of misattributed paternity in Sweden is low and decreasing: A nationwide cohort study. J Intern Med 2021, Juli 2021

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