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Fokus Naturmedizin

Benigne Extrasystolen

Natürlich behandeln mit Vitalstoffen

Dr. med. Edmund Schmidt, Nathalie Schmidt

2.11.2020

Herzrhythmusstörungen können auf einen Energiemangel des Herzens hinweisen. Bei entsprechender Indikation kann die ergänzende Substitution verschiedener Vitalstoffe wie Coenzym Q10 dieses Defizit gezielt ausgleichen und zur erfolgreichen Behandlung von Extrasystolen beitragen.

Extrasystolen sind in der medizinischen Praxis sehr häufig. Während die malignen Rhythmusstörungen intensiv behandelt werden, wird den benignen Rhythmusstörungen wenig Beachtung geschenkt. Das ist fatal, denn gerade diese Rhythmusstörungen sind ein deutlicher Hinweis auf ein mitochondriales Energiedefizit am Herzen.[1] Zudem verschärfen die bei Herzrhythmusstörungen häufig eingesetzten Betablocker dieses mitochondriale Defizit zusätzlich.

Ursachen für Energiedefizite

Bei gut 80 % der Patienten im eigenen Patientenkollektiv mit Herzrhythmusstörungen kann von einem Vitalstoffmangel ausgegangen werden. Die anderen Patienten entwickeln Herzrhythmusstörungen aufgrund diverser kardialer Erkrankungen. Auch diese können komplementär mit Vitalstoffen behandelt werden. Im Folgenden sind einige Vitalstoffe und deren Bedeutung für die Herzgesundheit erläutert.

Coenzym Q10

Entscheidend in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen ist das Vitaminoid Coenzym Q10 bzw. Ubichinon-10. Innerhalb der Atmungskette ist es wesentlich zur Bildung von ATP (Adenosintriphosphat) in den Zellen. Bei einem Coenzym-Q10-Mangel sind Herzrhythmusstörungen häufig das erste Symptom. Das Angebot an Coenzym-Q10-Produkten ist immens und auch für Therapeuten oft nicht durchschaubar. Daher sind nachfolgende Erläuterungen wichtig. Coenzym Q10 wird über die Nahrung zugeführt und im Körper selbst synthetisiert. Für die Eigensynthese benötigen die Zellen die Aminosäuren Phenylalanin, Tyrosin und Methionin, sowie verschiedene Vitamine der B-Gruppe wie Folsäure, Niacin, Pantothensäure, Pyridoxin und Vitamin B12. In jungen Jahren ist bei gesunden Menschen eine ausreichende Versorgung mit Coenzym Q10 gewährleistet. Mit zunehmendem Alter nehmen die Coenzym-Q10-Konzentrationen in verschiedenen Organen ab, v. a. am Herzen: 40-Jährige haben 30 % weniger Coenzym Q10 im Herzmuskel und 80-Jährige sogar 60 % weniger als gesunde 20-Jährige. Bei einem Defizit von 15 % treten bereits Funktionsstörungen wie Extrasystolen auf, bei einem Abfall über 25 % können diese zu erheblichen kardialen Symptomen führen, z. B. Herzinsuffizienz. Medikamente vom Typ der Statine blockieren die Coenzym-Q10-Synthese um bis zu 75 %. Das ist fatal, denn ein 80-Jähriger hat auch ohne Statine nur noch eine Coenzym-Q10-Produktion von ca. 50 %. Gerade diese Menschen sind jedoch oft auf Statine eingestellt, sodass sie nur noch ein Viertel des Vitaminoids produzieren können. Die Folgen sind häufige Muskelschmerzen, Herzrhythmusstörungen sowie die Ausbildung einer Herzinsuffizienz. Oxidiertes Coenzym Q10 ist am besten für die Nahrungsergänzung geeignet. Hierzu eignen sich Kapseln, die das Ubichinon-10 vor Reduktion schützen. Mittlerweile sind diese Kapseln auch vegan erhältlich. In einer unabhängigen Studie konnte nachgewiesen werden, dass oxidiertes Coenzym Q10 die größte Resorptionsrate besitzt.[2] Für Patienten mit Herzrhythmusstörungen und Vitalstoffmangel ist eine Dosierung von 100–200 mg Ubichinon-10 täglich zu empfehlen.

Magnesium und Kalium

Beide Mineralstoffe sind Stabilisatoren des Herzrhythmus. Nur wenn beide Mineralstoffe im Normbereich liegen (Kalium 3,6–4,8 mmol/l und Magnesium 0,7–1,05 mmol/l), ist das Herz vor Rhythmus­störungen aufgrund von Mineralmangel geschützt. Ein Mangel an Kalium und vor allem an Magnesium fördert die Entstehung von Extrasystolen. Ein länger bestehender, massiver Magnesiummangel kann auch zu einem lebensbedrohlichen Herzkammerflimmern führen.

Vitamin D

Die Versorgungssituation für Vitamin D in Deutschland ist bekanntermaßen defizitär. Gut 85 % der Deutschen erreichen die erforderliche Vitamin-D-Konzentration, zumindest in den Wintermonaten, nicht. Im Herz ist Vitamin D wichtig für die Herzkraft und wirkt positiv inotrop. Damit kann durch eine gute Vitamin-D-Versorgung das Risiko für eine Herzinsuffizienz verringert werden. Die Abnahme der Herzkraft durch Vitamin-D-Mangel ist immer auch mit einem gesteigerten Risiko für Herzrhythmusstörungen verbunden.

B-Vitamine

Die wasserlöslichen B-Vitamine stabilisieren allgemein die Erregungsleitung im Nervensystem. Ganz besonders gilt das für das Reizleitungssystem des Herzens. Beim Vorliegen von Herzrhythmusstörungen sind B-Vitamine, als Komplex gegeben, eine wichtige Therapieoption.

L-Carnitin

L-Carnitin wird allgemein als die „Herzaminosäure“ bezeichnet. Es wird im Körper aus Lysin und Methionin mithilfe von Vitamin C, Eisen, Niacin, Vitamin B6 und Vitamin B1 gebildet. Carnitin dient vor allem als Transportmedium für langkettige Fettsäuren in die Mitochondrienmembran zur Energiegewinnung. ­Somit trägt L-Carnitin wesentlich zur Leistung des Herzmuskels bei. Zusammen mit Coenzym Q10 beugt es Herzrhythmusstörungen vor.


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Die Autorin

Nathalie Schmidt
Coach für Lebensberatung, Kohärenzmedizin, Vitalstoffberatung
85521 Ottobrunn

info@energie-lebensberatung.de

Der Autor

Dr. med. Edmund Schmidt
Facharzt für Allgemeinmedizin, Chirotherpie, Ernährungsmedizin, Schmerztherapie und Vitalstofftherapie
85521 Ottobrunn

information@praxis-schmidt-ottobrunn.de

[1] Radelfahr F et al., internistische Praxis 2020; 62: 261–283
[2] López-Lluch G et al., Nutrition 2019; 57: 133–140

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